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  • Vermutlich wird Wernigerode im 9. Jahrhundert als Rodungssiedlung gegründet. Bodenfunde lassen darauf schließen, dass die Kernrodung auf dem heutigen Klint (Klint=Hügel) erfolgte. Im 9. Jahrhundert sind in unserer Region Mönche des Klosters Corvey missionierend unterwegs. Die Vermutung einiger Historiker, dass die Rodung im Auftrage des Abtes Warin vom Kloster Corvey, der 856 verstarb, erfolgt sein könnte, kann, da jeder Beweis für die Richtigkeit fehlt, nicht aufrecht erhalten bleiben. Unzweifelhaft ist die Tatsache, dass im 9. und 10. Jahrhundert viele kleine Siedlungen in der Rodungszeit im Harzgebiet entstehen, deren Ortsnamen die Nachsilbe "-rode" enthalten.
    Uwe Lagatz/ Thorsten Schmidt "Wernigerode - Geschichte, Architektur, Kunst" 2000 - S.5
Karolingisches Westwerk des Klosters Corvey an der Weser (UNESCO-Welterbe). Erbaut von 873 bis 885. Das 815 gegründete Kloster war das erste Kloster im Land der Sachsen. Vermutlich waren auch Mönche von Corvey in unserer Region missionierend unterwegs und nahmen Einfluss auf die Gründung von Rodungssiedlungen.
© Wolfgang Grothe
  • Das Kloster Himmelpforte besitzt Häuser am Klint.
    Dr. von Gynz-Rekowski "Wernigerode Chronik" - S.4
Ehemalige Häuser des Klosters Himmelpforte (Heute Stadtarchiv)
© Wolfgang Grothe
  • Erstmals wird ein "Stadtforst" erwähnt. In einer Urkunde ist vom Bürgerholz am Ahrensklint, nördlich von Schierke die Rede.
    Stadtverwaltung Wernigerode/ Sachgebiet Stadtforst
  • Ein Dokument erwähnt die "Schnavenburg", vermutlich eine Rundburg auf dem Klint aus dem 10./11. Jahrhundert.
  • Eine "Vlotrenne" wird zum ersten Mal erwähnt, existierte wohl aber bereits im 12. Jahrhundert. Diese erinnert daran, dass das Wasser des Zillierbaches aus ihrem natürlichen Bett abgeleitet und um den Klint (Anlage einer Burg "Schnavenburg") herum geführt wurde.
    Dr. von Gynz-Rekowski "Wernigerode Chronik" - S.7
  • Das Schierstedtsche Haus am Klint, das später zur Ratswaage ausgebaut wird, entsteht. Es ist vermutlich nach dendrologischen Untersuchungen des verwendeten Bauholzes die älteste Fachwerkkonstruktion in Wernigerode.
Ratswaage am Klint heute
© Dieter Oemler
  • Der Rat erwirbt das sich südwestlich an das Spelhus anschließende Ackerbürgerhaus der Familie Schierstedt am Klint und richtet dort das städtische Waaghaus ein, in dem dann auch Stadtkämmerer und Stadtschreiber wohnen.
    Hermann Dieter Oemler "Zeitsprünge Wernigerode" 2011
Rathaus mit Klint um 1925 vor dem Umbau
© Stadtarchiv Wernigerode
  • Nennung eines "Dikdam" ("Teichdamm"). Der Teichdamm führt entlang eines heute verdeckten Mühlgrabens. Er dient der Abdämmung eines Teiches, der bei niederen Wasserständen den Mühlengraben speist. Die heutige Klintgasse hieß nach einem Teichmüller Mühlenstraße.
Teichdamm mit Tischlerei und Schiefem Haus um 1885
© gemeinfrei
  • Auf dem Grundstück zwischen Marktstraße und Klintgasse (heute Marktstraße 8 - Blumenuhr) lässt Heinrich Mummedey zwei Häuser neu errichten, die als Wohnhäuser genutzt werden. 
    Hermann Dieter Oemler "Zeitsprünge Wernigerode" 2011 - S.58
ehemalige Bebauung der Marktstraße 8
© Dieter Oemler
  • Reste der Schnakenburg, eine Niederungsburg auf dem heutigen Klint, werden abgebrochen. Als Rest ist nur noch das Haus Gadenstedt erhalten.
Haus Gadenstedt vor der Sanierung 1898 mit Blick auf den späteren Post-Hof
© gemeinfrei
  • Die Dortmunder Union-Brauerei übernimmt die Pacht und den Ausbau des Ratskellers. Der bisherige Eingang des Ratskellers wird vom Klint auf die Ostseite verlegt.
  • Das seit 1530 als Ratswaage genutzte große Ackerbürgerhaus der Familie Schierstedt am Klint bedarf einer  gründlichen Sanierung, die aber erst 30 Jahre später realisiert wird. 
    Hermann Dieter Oemler "Zeitsprünge Wernigerode" 2011 - S.22
Ratswaage 1908
© Dieter Oemler
  • In einer Bekanntmachung vom 12. August informiert der Bürgermeister, dass "alle alten und gebrechlichen Personen, die in die englische Zone übersiedeln wollen", sich im Städtischen Wohlfahrtsamt Klint 10, Zimmer 4 melden können.
    Stadtarchiv Wernigerode - WR III 6/2
  • In einem 1821 als Wohnhaus errichteten Gebäude auf dem Klint, dem ältesten Siedlungsgebiet der Stadt, wird das Harzmuseum untergebracht. Der Besucher kann sich hier mit der Stadtgeschichte vertraut machen und eine eindrucksvolle Ausstellung von Fossilien besichtigen, die über die erdgeschichtliche Entwicklung der Stadt informiert.
  • Seit Anfang Oktober ist Wernigerode um eine Attraktion reicher. An der Marktstraße Ecke Klintgasse installiert Turmuhrmacher Paul Lis aus Ilsenburg eine Blumenuhr, die von Stadtgärtnern bepflanzt wird.
Blumenuhr
© Wolfgang Grothe
  • Die Städtebauförderung durch Bund und Land wurde auch in diesem Jahr zur Verschönerung der Stadt genutzt. Die Baumaßnahmen im Wohngebiet "Harzblick", Sanierungen in der Burg- und Nöschenröder Straße, das neue Stadtarchiv in der "Alten Münze" (Nonnenhof) und das schmucke Haus in der Klintgasse 1 mit dem attraktiven asiatischen Restaurant sind dafür die augenfälligsten Beispiele.
    Amtsblätter der Stadt Wernigerode
  • Am 10. April wird das Wernigeröder Stadtarchiv nach anderthalbjähriger Bauzeit wieder eröffnet, nachdem der erste Teil der umfassenden Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes am Klint abgeschlossen wurde. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt lagen bei 290 000 Euro.
    Stadtportal Wernigerode
Einräumen nach Abschluss der Bauarbeiten im Stadtarchiv Wernigerode: Saskia Düsedau, Volker Friedrich, Olaf Ahrens (oben)
© Uta Müller
  • Der traditionelle Kulturklint rund um den Klinthügel in Wernigerode vereinigt seine Angebote in diesem Jahr erstmals unter einem gemeinsamen Motto. Unter der Überschrift "Ein märchenhafter Nachmittag" bieten am 6. September die Stadtbibliothek, das Harzmuseum und das Stadtarchiv sowie die Kulturklint-Partner der Wernigeröder Kulturstiftung, der evangelischen Kirchengemeinde St. Sylvestri und Liebfrauen und des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums zahlreiche Attraktionen für Kinder und Erwachsene.
    Stadtverwaltung Wernigerode/ Pressestelle
Die Akteure des Kulturklint
© Winnie Zagrodnik