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25.01.2020

2019

Die beiden Hasseröder Mühlgräben, Eichberggraben und Stilles Wasser, sind zwar künstliche Fließgewässer, haben sich jedoch zu wertvollen Lebensräumen für seltene Tiere und Pflanzen entwickelt, beispielsweise für den Feuersalamander. Sie werden von der Holtemme abgeschlagen und nach jeweils circa zwei Kilometern Fließstrecke dem Hauptgewässer wieder zugeführt. Durch ihre Hanglage ist es eine besondere Herausforderung den Wasserfluss zu sichern.
Diese bereits im 16. Jahrhundert künstlich angelegten Wassergräben wurden früher für den Betrieb von Mühlen genutzt.
Nach dem Hochwasser 2017 und der damit einhergehenden Zerstörung des Wehres an der Hochschule Harz/Alte Papierfabrik, sank der Wasserspiegel der Holtemme so weit ab, dass das Stille Wasser trockenfiel. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) und der Unterhaltungsverband Ilse-Holtemme haben als Übergangslösung einen Wehraufbau mit Betonblocksteinen organisiert, die zunächst den Wasserspiegel erhöhen konnten. Für die Baumaßnahmen an der Holtemme zwischen Insel und Friedrichstraße musste jedoch der Wasserstand wieder abgesenkt werden, damit die Baufahrzeuge im Gewässerbett arbeiten können.
Durch die Trockenheit sind im Mühlgraben Stilles Wasser Tonabdichtungen gerissen. Nagetiere haben außerdem Hangbereiche für den Tunnelbau genutzt und diese regelrecht durchlöchert. Dadurch wurde das Grundwasser angereichert, was für feuchte Keller der Anwohner sorgte und den Bahndamm der Harzer Schmalspurbahnen zu schädigen drohte. Diese Schäden müssen behoben werden, bevor das Stille Wasser wieder an die Holtemme angeschlossen wird.
Es muss davon ausgegangen werden, dass eine Sanierung der undichten Bereiche des Stillen Wassers vor Frühjahr 2022 nicht zielführend ist. Erst dann sollte der hoffentlich dauerhafte Wasserfluss dort wiederhergestellt werden.

25.01.2020

2019

Im April wird der Borkenkäfer wieder aktiv.
Warme Tage im Februar und März haben dazu beigetragen, dass viele Borkenkäfer als dritte Generation im Spätsommer 2018 angelegte Bruten ihren Reifungsfraß vollenden konnten und nun zusätzlich als Jungkäfer auf günstige Startbedingungen warten, so Sabine Bauling, die Fachbereichsleiterin Wald im Nationalpark Harz.
Das letzte Jahr war eines der wärmsten und niederschlagsärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und es führte zu einem gewaltigen Anstieg der Borkenkäferpopulation. Die Fichte, geschwächt durch Stürme, Wärme und Trockenheit bot dem gefräßigen Insekt reichlich Nahrung.
Die Niederschläge im Winter reichten bei weitem nicht, die Wasserdefizite im Boden aufzufüllen. Forstwissenschaftler gehen davon aus, dass 2019 ein schwieriges Jahr für die Wälder in Mitteleuropa und darüber hinaus wird, insbesondere für die Fichte.
Im Nationalpark Harz wird in einem 500 m breiten Borkenkäfersicherungsstreifen Windwurfholz aufbereitet und der Borkenkäfer bekämpft. Dies geschieht durch Aufarbeitung der Hölzer und raschem Abtransport, aber auch durch Schälen einzelner Bäume. Damit wird dem Borkenkäfer die Grundlage zur Vermehrung entzogen, so Sabine Bauling.
Anders verhält es sich in den Hochlagen des Nationalparks, die überwiegend in der Naturdynamikzone liegen. Hier gilt das Prinzip des Zulassens natürlicher Entwicklungen weg vom Fichtenforst hin zu natürlichen Bergfichtenwäldern. Dieser Weg ist geprägt von teilweise verstörenden Bildern, doch die neue Waldgeneration entwickelt sich in relativ kurzen Zeiträumen vielfältig und strukturreicher.