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  • Das gesamte Gebiet des heutigen Wernigerode und seiner Ortsteile gehört ab dem 8. Jahrhundert zum Harzgau ("hart" = Wald), einer mittelalterlichen Gaugrafschaft, die westlich von der Oker, nördlich vom "Großen Bruch", östlich von der Bode und südlich vom nahezu undurchdringlichen Urwald begrenzt wird. Nach dem Untergang des "Thüringer Reiches" im Jahr 531, zu dem auch die Region des Nordharzes gehörte, kam es zur Entvölkerung der Gegend. Alte Orts- und Flurnamen weisen noch heute auf die Mischbevölkerung der Harzregion hin, z.B. auf die aus dem heutigen Jütland eingewanderten Warnen (-leben, wie Minsleben) oder die Langobarden (-ingen, wie Süpplingen). Nach der endgültigen Unterwerfung der Sachsen durch die karolingischen Franken im Jahr 804 dringt in unsere Region aus Richtung Westen neben Sachsen die fränkische Oberschicht ein.
    Monatsschrift des Harzklubs "Der Harz" Jahrgang 1922
  • Die Christianisierung der polytheistischen sächsischen Urbevölkerung in der Nordharzregion durch die Franken und die Klöster (besonders Corvey und Fulda) ist mit teilweise erheblichen Widerständen der Sachsen verbunden. 785 erlässt Karl der Große eine Sondergesetzgebung für die Sachsen. Darin heißt es u.a.: "Wenn zukünftig im Sachsenvolk ein heimlich noch ungetaufter sich verbergen möchte und sich weigert, zur Taufe zu kommen, weil er Heide bleiben will, dann sterbe er des Todes".
    Uwe Lagatz/ Thorsten Schmidt "Wernigerode - Geschichte, Architektur, Kunst" 2000 - S.108
Kaiserstuhl von Karl dem Großen im Dom zu Aachen
© Wolfgang Grothe