13. Jahrhundert
- In Hinzingerode existiert eine kleine Kirche ("capella").
- Im Zeitraum 1207 bis 1226 ist ein "Thidericus" Marschall des Hochstifts in Halberstadt, vermutlich der Vater des Dietrich von Hasserode. Der Vater ließ sich zwischen 1226 und 1236 in der sich im Tal der Holtemme entwickelnden Rodungssiedlung nieder und einen befestigten mit einem Wassergraben umgebenden Wohnsitz an Vereinigung von Holtemme- und Drängetal errichten.
wikipedia.org - Hasserode
- Das Dorf "Benshingerod" (Benzingerode) ist der Stammsitz der gleichnamigen Ritterfamilie. Die Ritter von Benzingerode erscheinen seit Beginn des 13. Jahrhunderts als Vasallen des Stifts Quedlinburg, des Hochstifts Halberstadt und vor allem als Lehnsherren in den Grafschaften Reinstein und Blankenburg.
- Im Südosten der Stadt, wird zwischen dem späteren Wolfsholz und der Benzingeröder Flur das Dorf "Walbergerode" genannt.
- Ein Graf Heinrich von Stolberg, "comes h. de stalberg" wird erstmals urkundlich erwähnt.
- Benzingerode ("Benshingerod") wird erstmals im Lehensverzeichnis des Grafen von Regenstein erwähnt.
- Die Burg Wernigerode wird erstmals urkundlich erwähnt, als "castrum", und zwar in der Regierungszeit des Grafen Adalbert III. von Wernigerode. (Chronik des Klosters auf dem Petersberg). Die Burg war eine Höhenburg auf einem Bergsporn des Agnesberges. Ein möglicher Grafensitz des Großvaters des Grafen, Adalbert "comes de Wernigerothe" existierte als Wasserburg in der Siedlung Wernigerode.
- Bis 1252 regiert Konrad I. die Grafschaft Wernigerode.
- Die Wernigeröder Burg wird in der Reihe der Harzburgen genannt, die als besonders fest gelten.
- Der Bergbau auf Eisenerz am Büchenberg wird nachweislich erwähnt.
- 17. April: "Conrad, Berthold, Burkhard von Gottes Gnaden Grafen von Wernigerode" verleihen dem Ort das Stadtrecht nach Goslarer Stadtrecht.
- Die Jahrzehnte nach der Verleihung des Stadtrechtes am 17. April sind für Wernigerode und seine Bürger mit wachsendem Wohlstand und immer mehr Einfluss nach außen verbunden . Der "Wernigeröder Scheffel" findet als Getreidemaß weite Verbreitung. Zu den ersten Wernigeröder Ratsherren gehören Gottfried der Münzmeister, Dietrich von Damiette und Heinrich der Syrer. All dies deutet auf eine eigene "Wernigeroder Münze" hin und Handelsbeziehungen bis nach Nordafrika.
- Erstmals wird urkundlich für Wernigerode eine Hüttenanlage erwähnt. Vermutlich wird Kupferkies mit dem Ziel der Kupfergewinnung verhüttet.
- Am 27. April übertragen die Grafen von Wernigerode das gesamte Recht Goslars und die Bestimmungen über die Aufnahme in die Genossenschaft auf die Kaufmannschaft von Wernigerode.
- Die Sylvestrikirche als dreischiffige gotische Basilika wird geweiht, wenig später zur Klosterkirche und Grablege der Wernigeröder Grafen umgebaut und 1833-1885 verändert.
- Im Rechtsbuch "Sachsenspiegel" von Eike von Repkow ist u.a. der Harzwald als Königsbann bezeugt. Darin ist der Königsbesitz seit Karl dem Großen zu sehen, auf den sich die Grafen von Wernigerode berufen.
- In einer Urkunde erscheint der Name "Sulzstide" (Silstedt).
- Die Liebfrauenkirche ist seit 1230 die Stadtkirche von Wernigerode.
- Erstmals wird das alte Dorf Hasserode erwähnt.
- Die Rodung eines "Markulf" ("Marcolfingerode") am Fuße des Eisen- und Ziegenberges wird erstmals genannt.
- Die "Herren von Hartesrode" werden in einer Urkunde erstmals erwähnt.
- Es wird in einer Urkunde eine "Kapelle S. Mariä" erwähnt. Später steht auf diesem Platz die Liebfrauenkirche.
- Am 13. Januar verkauft Konrad, Bischof von Hildesheim und das Domkapital daselbst dem Pfarrer Gebhard in Wernigerode für 11 Mark eine "Hufe in Hodal" für die Kirche "Unser Lieben Frauen" in Wernigerode.
- In einer Urkunde des Halberstädter Bischofs Ludolf vom 24. Juli, wird das heutige Hasserode (Rodung am Harz) erstmals als "Hartesrode" urkundlich erwähnt. Darin wird unter anderen auch ein "Ritter Tidericus de Hartsrode" genannt. Besagter Dietrich von Hasserode gehörte zum niederen Adel, der zur Dienstmannschaft der Wernigeröder Grafen gehörte. Gleichzeitig verwaltete er jedoch das Marschallamt des Hochstifts Halberstadt. In einer anderen Quelle erfolgt die Ersterwähnung bereits 1231.
- In das Jahr 1241 fällt der Anfang der Hanse, Wie die anderen Nachbarstädte wird auch Wernigerode Mitglied des niedersächsischen Städtebundes.
- Ein Heiligegeist- oder Nicolai-Hospital, "Hospitale in Wernyngerodhe", heute Nordseite Nicolaiplatz, wird erwähnt.
- Am 23. Mai kauft das "hospitale in Wernyngerodhe" vom Propst zu St. Peter in Goslar eine Hufe in Langeln für 20 Mark "löthigen Silbers". Diese Veräußerung wird zwei Tage später vom Propst Reinhold und dem Domkapitel zu Hildesheim genehmigt.
- Der Forstort "Hohne" wird erstmals erwähnt.
- Die Austbergwarte bei Benzingerode wird erstmals erwähnt. Sie dient dem Schutz der Kaufleute und der Sicherung der Landesgrenze derer von Reinstein und von Blankenburg. Der Wachturm wird auch von den Blankenburger Grafen unterhalten, wie die Horstbergwarte, die Heimburg und Regenstein/Blankenburg. Die Warten stehen als Verteidigungssystem auf erhöhten Punkten im Gelände und immer in Sichtweite zueinander.
- Seit dem 13. Jahrhundert wird am Büchenberg Eisenerz abgebaut, ursprünglich in "Pingen" genannten Tagebauen, ab dem 16. Jahrhundert durch Stollen.
- Die Regensteiner Grafen lassen auf dem "Horstberg" bei Wernigerode einen Signalturm für das Wehrsystem errichten.
- Am 25. Dezember kauft das Nicolai-Hospital vom Grafen Siegfried zu Blankenburg eine Hufe in Langeln.
- Graf Conrad zu Wernigerode übereignet dem Kloster Ilsenburg Ländereien in Danstedt.
- Ritter Dietrich von Hartesrothe (Hasserode) stiftet das Augustinerkloster Himmelpforte. Die Augustinermönche widmen sich dem geistlichen Leben, der Wissenschaft, der Predigt und der Seelsorge in den umliegenden Dörfern. Sie betreiben die Teichanlagen, Gärten und Weinberge. Es ist eine der frühesten Ansiedlungen der Augustiner in Deutschland.
- Es wird ein "Hadebergeberg", heute Heudeberberg, südlich des zerstörten Augustiner-Eremitenklosters Himmelpforte erwähnt. Die Grafen von Wernigerode hatten dem regensteinischen Dorf Heudeber Holznutzungsrechte eingeräumt, um ihren Einflussbereich auszudehnen.
- Das Kloster Himmelpforte besitzt Häuser am Klint.
- Konrad II. regiert als Graf von Wernigerode bis 1293.
- Erstmals wird eine "Snakenburg" erwähnt. Auf dem Gelände des heutigen "Hauses Gadenstedt" befand sich wahrscheinlich diese erste Befestigungsanlage der Stadt.
- In einer Schenkungsurkunde des Klosters Drübeck wird als Zeuge ein "Friedrich von Benzingerode" genannt.
- Nennung von Hartsingerode (Hasserode).
- Adelheid, verwitwete Gräfin zu Ravensburg, verkauft an Graf Gebhard zu Wernigerode ihr Eigentum, u.a. "neun Hufen" bei Langeln, zwei bei "Smatfelde" (Schmatzfeld) für 25 Mark Silber, und "weist den Ritter Bertram von Langeln", den sie aus ihren Diensten frei lässt, an den Grafen.
- Für die Schule wird erstmals ein "rector scolarum", Klosterbruder Johannes, genannt, der Priester im Kloster Himmelpforte ist. Wegen ihres guten Wandels und geistlichen Lebens erfreuen sich die Klosterbrüder von Himmelpforte eines allgemeinen Wohlwollens: man "wallfahrt gern zu dem lieblich gelegenen Kloster", das reich mit "Ablaßbriefen begnadet" ist. Ihrer Predigt und Seelsorge vertrauen sich Herrschaft und Bürger gern an.
- "St. Sylvstri" (Vorgänger war die romanische Kirche "St. Georg") wird in ein Benediktiner-Chorherrenstift umgewandelt und gleichzeitig Grablege der Wernigeröder Grafen. Die Nicolaikirche wird in diesem Zusammenhang erstmals erwähnt.
- Beginn des Baus der Johanniskirche (bis 1279), die heute in ihrer Grundsubstanz die älteste erhaltene Kirche der Stadt ist.
- Am 29. Oktober bestätigt Bischof Volrad von Halberstadt das von den Grafen Gebhard und Konrad zu Wernigerode bei der "Sylvesterkirche" daselbst errichtete Chorherrenstift von 10 Chorherren und einem Dechanten, welcher die Seelsorge in der Stadt unter seiner Aufsicht haben soll.
- Mit der Gründung des Chorherrenstiftes an St. Sylvestri geht der Rang der Stadtkirche von dieser auf die Liebfrauenkirche über.
- Die Stadt Wernigerode wird Mitglied der Hanse.
- Im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts entwickelt sich am nordöstlichen Rand der mit einer Stadtmauer umgebenen "Altstadt" durch Ansiedlung von Bewohnern, besonders von Ackerbürgern aus wüst gegangenen Dörfern (vermulich besonders aus Rimbeck und Hinzingerode), eine neue Siedlung, die spätere "Neustadt". Die Neustadt ist eine typische Ackerbürgerstadt mit eigenem "Neuen Markt". Sie wird ebenfalls mit einer Stadtmauer umgeben. Die romanische Johanniskirche ist die Taufkirche dieser neuen Siedlung.
- Das Chorherrenstift zu Wernigerode erwirbt am 4. November eine Hufe Land von Johann aus Langeln.
- Äbtissin Margaretha von Gandersheim schenkt dem Nicolai-Hospital "das Eigenthum zweier Höfe im Reddeber-Holze gelegen".
- Graf Konrad von Wernigerode, ein Urenkel Graf Adalberts, trägt am 20. November "unser Schloss und Stadt" den Markgrafen von Brandenburg unter Zahlung von 200 Mark jährlich als Lehen an. Dieser Schritt empfiehlt sich, da mit dem Tode Friedrichs II. im Jahr 1250 die Zentralgewalt in Deutschland zu zerfallen beginnt.
- Am 21. Dezember verkauft Konrad, Graf zu Wernigerode, den "Stiftsherren zu S. Silvester" vier vogtei- und lastenfreie Hufen zu Silstedt für 122 Mark.
- Von 1269 bis 1370 sind die Grafen von Wernigerode auch Lehnsherren der Harzburg.
- Erstmals werden in Wernigerode Ratsherren genannt, die nicht als "mercator" (Kaufmann) bezeichnet werden. Damit wirft die entsprechende Urkunde einen bezeichnenden Blick auf die bisherigen innerstädtischen Machtverhältnisse in Wernigerode.
- Am 21. April weiht Bischof Volrad von Halberstadt das Kloster Himmelpforte ein.
- Das "Spelhus", als Vorgängerbau des Rathauses, wird erstmalig als "gimnasio vel theatro" erwähnt. Es ist die Gräfliche Gerichtsstätte. Aber auch mittelalterliche Vergnügungen, wie Bälle und Hochzeiten, Auftritte von Gauklern und Possenreitern finden statt.
- Die Bürgerschaft Wernigerodes kauft dem Grafen die Stadtbefestigung für 70 Pfund Silber (70 Halberstädter Mark) ab und erwirbt das Zollrecht an den drei Stadttoren.
- Die St. Johanniskirche wird erstmals urkundlich erwähnt. Der Westturm und das südliche Querhaus stammen aus der Entstehungszeit des romanischen Baues (Altarweihe durch den Halberstädter Bischof Volrad im Jahr 1279). Die Kirche ist heute in ihrer Gesamtsubstanz die älteste erhaltene Kirche von Wernigerode.
- Erstmals wird auch die Neustadt erwähnt. Sie besteht aber zu diesem Zeitpunkt bereits im heutigen Umriss, denn die beiden Tore, darunter das Rimbecker- oder Neustädter Tor, sind samt Mauer fertig. Zoll und Wegegeld werden erhoben. 1265 kann die Neustadt noch nicht bestanden haben, sie muss also innerhalb von 14 Jahren gebaut worden sein.
- Ein eigener Münzmeister als Mitglied des Rates beurkundet den Kauf der Stadtbefestigung. Also hat die Stadt bereits eine eigene Münzwerkstätte sowie eigene Währung, Maße und Gewichte.
- In einer Schenkungsurkunde des Klosters Drübeck ist ein "Heinrich von Benzingerode" als Zeuge genannt.
- Benzingerode hat bereits eine eigene Pfarrstelle. Im Urkundenbuch des Hochstifts zu Halberstadt wird ein "Henricus plebanus in Benzingerode" als Zeuge aufgeführt.
- "Anno der Jüngere von Hartesrode" (Hasserode) "spendet" eine Hufe und einen Hof zu "Dannenstedt" (Danstedt), welche "Lehen waren vom Bischof Volrad zu Halberstadt", dem Sylvesterstift zu Wernigerode "für die armen Schüler, welche zu Chor gehen".
- Die Grafen von Wernigerode ziehen im Verbund mit den Grafen von Hohnstein, Mansfeld und Regenstein gegen den Herzog von Braunschweig und zerstören dessen Burganlagen.
- Aus einer Urkunde vom 29. September geht hervor, dass Anno der Ältere von Hartesrode zwei Hufen Land (etwa 7 ha = 70.000 Quadratmeter) bei Athenstedt und Langeln dem Petersaltar zu Wernigerode stiftete. Diese Urkunde enthält erstmals ein Siegel mit einem Stadtwappen für Wernigerode.
- Am 18. Juni wird beurkundet, dass Johann und Dietrich von Hartesrode bestimmen, der Priester für den von ihrem Vater gestifteten Altar solle vom Dechanten und Kapitel gewählt werden.
- Die Wernigeröder Grafen Albert und Friedrich beurkunden, dass sie das Eigentum einer Hufe, gelegen vor "Ercksleve", dem Armenhaus Wernigerode übereignen.
- Für Wernigerode wird ein Hospital der Armen, "hospitalis pauperum", erwähnt. Die Insassen des "hospitalis" dürfen damit aber nicht ausschließlich als sozial arm angesehen werden. Um diese Zeit zählen zu den Armen auch die Alten und Gebrechlichen.
- Am 7. Februar stiften die Brüder Johann, Dietrich und Anno von "Hartesrode", heute Hasserode, das Grundstück, auf dem die Heiligenblutkapelle erbaut worden war, dem "Kloster Waterler", heute Wasserleben.
- Am 26. November verkauft der in Wernigerode ("incivitata wernigerod commorans") wohnende Ritter Bernhard von Olvenstedt dem Jungfrauenkloster Stötterlingenburg den Zehnten zu "Biscopingerod".