12. Jahrhundert
- Der spätere Graf von Wernigerode Albrecht I. ("Adelbertus") stammt aus dem bei Hildesheim gelegenen Haimar und wird dort 1103 erstmals urkundlich erwähnt.
- Die erste Burg auf dem Agnesberg wird im ersten Viertel des 12. Jahrhundert vermutlich als salisches Bollwerk zur Absicherung insbesondere der nördlichen Harzrandstraße erbaut.
- Graf Adalbert (Albrecht I.), gest. 1133 (erste Erwähnung eines Grafen von Wernigerode = 1121 Urkunde mit Nennung eines "Adalbertus, comes de Wernigerothe") war vermutlich unter Burgdienstverpflichtung mit einer militärischen Verwaltungsaufgabe auf die Burg verlegt worden.
- Im Schnittpunkt zweier wichtiger Handels- und Heerstraßen entwickelt sich eine Marktsiedlung.
- Adalbert wird in einer Urkunde als "comes Adalbertus de villa Heymbere" erwähnt. Ab 1117 verstärkt Adalbert, der Ahnherr des Wernigeröder Grafengeschlechts, seine Etablierung am Nordharz, während die alten Grafschaftsrechte westlich der Oker nicht vollständig verloren gehen. Der Streubesitz geht nach und nach in die Hände aufstrebender Territorialkräfte über.
- 18. Oktober: Heinrich I. verfügt, dass der Graf von Wernigerode Fischmeister von Sachsen wird (erste urkundliche Nennung eines Grafen von Wernigerode, ein "Albertus comes de Wernigerode" - dieser nimmt an einer Herbstsynode in Halberstadt teil). Dieser Graf Albert ist Verwalter des dortigen Reichsbannforstes und übt Vogteirechte über die Klöster Drübeck und Ilsenburg aus.
- Die "Edelherren von Veckenstedt", sterben ohne männlichen Nachfahren aus. Sie verwalteten bis dahin von ihrer vermutlich mächtigen Wasserburg an der Ilse aus über viele Jahrzehnte einen ansehnlichen Besitz in der Vorharzregion.
- Graf Adalbert von Haimar nennt sich auf der Herbstsynode zu Halberstadt "Comes de Wernigerothe" (Graf von Wernigerode).
- Der erste Wernigeröder Graf Adalbert stirbt.
- Als Graf von Wernigerode regiert bis 1165 Albrecht II.
- Unter der Regierung Kaiser Lothars werden "verwilderte Nonnen von Königslutter nach Drübeck" geschickt. Das Kloster Drübeck steht im Reich "hoch in Ehren".
- Das Kloster Drübeck untersteht bis 1429 der Vogtei der Grafen von Wernigerode.
- Die "edle Frau (Domina) Hildeswind" übergibt "sich und fünftehalb Hufen in Minsleben" dem Jungfrauenkloster in Drübeck.Bergner, Heinrich/ Jacobs, Eduard "Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode" 1913 - Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Wernigerode
- Albrecht III. regiert als Graf von Wernigerode bis 1214.
- In einer Urkunde wird der Ort Hinzingerode erstmals urkundlich erwähnt (ungefähr zwischen Austberg und Horstberg). Hinzingerode gehört zu vielen im Vorharzgebiet im 10. Jahrhundert entstehenden Kleinsiedlungen mit dem Grundwort "-ingerode", die aus "Grubenhäusern" bestehen, und die das Ende des Mittelalters um 1500 nicht überleben (Wüstungen).
- Es existiert ein Hospital (St. Georg) außerhalb der Stadtmauern zwischen Zillierbach und Holtemme wegen Lepra und Aussatz.