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Beiträge von Wolfgang Grothe
- Die Regensteiner Grafen lassen auf dem "Horstberg" bei Wernigerode einen Signalturm für das Wehrsystem errichten.
- Am 25. Dezember kauft das Nicolai-Hospital vom Grafen Siegfried zu Blankenburg eine Hufe in Langeln.
- Graf Conrad zu Wernigerode übereignet dem Kloster Ilsenburg Ländereien in Danstedt.
- Ritter Dietrich von Hartesrothe (Hasserode) stiftet das Augustinerkloster Himmelpforte. Die Augustinermönche widmen sich dem geistlichen Leben, der Wissenschaft, der Predigt und der Seelsorge in den umliegenden Dörfern. Sie betreiben die Teichanlagen, Gärten und Weinberge. Es ist eine der frühesten Ansiedlungen der Augustiner in Deutschland.
- Es wird ein "Hadebergeberg", heute Heudeberberg, südlich des zerstörten Augustiner-Eremitenklosters Himmelpforte erwähnt. Die Grafen von Wernigerode hatten dem regensteinischen Dorf Heudeber Holznutzungsrechte eingeräumt, um ihren Einflussbereich auszudehnen.
- Das Kloster Himmelpforte besitzt Häuser am Klint.
- Konrad II. regiert als Graf von Wernigerode bis 1293.
- Erstmals wird eine "Snakenburg" erwähnt. Auf dem Gelände des heutigen "Hauses Gadenstedt" befand sich wahrscheinlich diese erste Befestigungsanlage der Stadt.
- In einer Schenkungsurkunde des Klosters Drübeck wird als Zeuge ein "Friedrich von Benzingerode" genannt.
- Nennung von Hartsingerode (Hasserode).
- Adelheid, verwitwete Gräfin zu Ravensburg, verkauft an Graf Gebhard zu Wernigerode ihr Eigentum, u.a. "neun Hufen" bei Langeln, zwei bei "Smatfelde" (Schmatzfeld) für 25 Mark Silber, und "weist den Ritter Bertram von Langeln", den sie aus ihren Diensten frei lässt, an den Grafen.
- Für die Schule wird erstmals ein "rector scolarum", Klosterbruder Johannes, genannt, der Priester im Kloster Himmelpforte ist. Wegen ihres guten Wandels und geistlichen Lebens erfreuen sich die Klosterbrüder von Himmelpforte eines allgemeinen Wohlwollens: man "wallfahrt gern zu dem lieblich gelegenen Kloster", das reich mit "Ablaßbriefen begnadet" ist. Ihrer Predigt und Seelsorge vertrauen sich Herrschaft und Bürger gern an.
- "St. Sylvstri" (Vorgänger war die romanische Kirche "St. Georg") wird in ein Benediktiner-Chorherrenstift umgewandelt und gleichzeitig Grablege der Wernigeröder Grafen. Die Nicolaikirche wird in diesem Zusammenhang erstmals erwähnt.
- Beginn des Baus der Johanniskirche (bis 1279), die heute in ihrer Grundsubstanz die älteste erhaltene Kirche der Stadt ist.
- Am 29. Oktober bestätigt Bischof Volrad von Halberstadt das von den Grafen Gebhard und Konrad zu Wernigerode bei der "Sylvesterkirche" daselbst errichtete Chorherrenstift von 10 Chorherren und einem Dechanten, welcher die Seelsorge in der Stadt unter seiner Aufsicht haben soll.
- Mit der Gründung des Chorherrenstiftes an St. Sylvestri geht der Rang der Stadtkirche von dieser auf die Liebfrauenkirche über.
- Die Stadt Wernigerode wird Mitglied der Hanse.
- Im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts entwickelt sich am nordöstlichen Rand der mit einer Stadtmauer umgebenen "Altstadt" durch Ansiedlung von Bewohnern, besonders von Ackerbürgern aus wüst gegangenen Dörfern (vermulich besonders aus Rimbeck und Hinzingerode), eine neue Siedlung, die spätere "Neustadt". Die Neustadt ist eine typische Ackerbürgerstadt mit eigenem "Neuen Markt". Sie wird ebenfalls mit einer Stadtmauer umgeben. Die romanische Johanniskirche ist die Taufkirche dieser neuen Siedlung.
- Das Chorherrenstift zu Wernigerode erwirbt am 4. November eine Hufe Land von Johann aus Langeln.
- Graf Konrad von Wernigerode, ein Urenkel Graf Adalberts, trägt am 20. November "unser Schloss und Stadt" den Markgrafen von Brandenburg unter Zahlung von 200 Mark jährlich als Lehen an. Dieser Schritt empfiehlt sich, da mit dem Tode Friedrichs II. im Jahr 1250 die Zentralgewalt in Deutschland zu zerfallen beginnt.
- Am 21. Dezember verkauft Konrad, Graf zu Wernigerode, den "Stiftsherren zu S. Silvester" vier vogtei- und lastenfreie Hufen zu Silstedt für 122 Mark.
- Äbtissin Margaretha von Gandersheim schenkt dem Nicolai-Hospital "das Eigenthum zweier Höfe im Reddeber-Holze gelegen".
- Von 1269 bis 1370 sind die Grafen von Wernigerode auch Lehnsherren der Harzburg.
- Erstmals werden in Wernigerode Ratsherren genannt, die nicht als "mercator" (Kaufmann) bezeichnet werden. Damit wirft die entsprechende Urkunde einen bezeichnenden Blick auf die bisherigen innerstädtischen Machtverhältnisse in Wernigerode.
- Am 21. April weiht Bischof Volrad von Halberstadt das Kloster Himmelpforte ein.
- Das "Spelhus", als Vorgängerbau des Rathauses, wird erstmalig als "gimnasio vel theatro" erwähnt. Es ist die Gräfliche Gerichtsstätte. Aber auch mittelalterliche Vergnügungen, wie Bälle und Hochzeiten, Auftritte von Gauklern und Possenreitern finden statt.
- Die Bürgerschaft Wernigerodes kauft dem Grafen die Stadtbefestigung für 70 Pfund Silber (70 Halberstädter Mark) ab und erwirbt das Zollrecht an den drei Stadttoren.
- Die St. Johanniskirche wird erstmals urkundlich erwähnt. Der Westturm und das südliche Querhaus stammen aus der Entstehungszeit des romanischen Baues (Altarweihe durch den Halberstädter Bischof Volrad im Jahr 1279). Die Kirche ist heute in ihrer Gesamtsubstanz die älteste erhaltene Kirche von Wernigerode.
- Erstmals wird auch die Neustadt erwähnt. Sie besteht aber zu diesem Zeitpunkt bereits im heutigen Umriss, denn die beiden Tore, darunter das Rimbecker- oder Neustädter Tor, sind samt Mauer fertig. Zoll und Wegegeld werden erhoben. 1265 kann die Neustadt noch nicht bestanden haben, sie muss also innerhalb von 14 Jahren gebaut worden sein.
- Ein eigener Münzmeister als Mitglied des Rates beurkundet den Kauf der Stadtbefestigung. Also hat die Stadt bereits eine eigene Münzwerkstätte sowie eigene Währung, Maße und Gewichte.
- In einer Schenkungsurkunde des Klosters Drübeck ist ein "Heinrich von Benzingerode" als Zeuge genannt.
- Benzingerode hat bereits eine eigene Pfarrstelle. Im Urkundenbuch des Hochstifts zu Halberstadt wird ein "Henricus plebanus in Benzingerode" als Zeuge aufgeführt.
- "Anno der Jüngere von Hartesrode" (Hasserode) "spendet" eine Hufe und einen Hof zu "Dannenstedt" (Danstedt), welche "Lehen waren vom Bischof Volrad zu Halberstadt", dem Sylvesterstift zu Wernigerode "für die armen Schüler, welche zu Chor gehen".
- Die Grafen von Wernigerode ziehen im Verbund mit den Grafen von Hohnstein, Mansfeld und Regenstein gegen den Herzog von Braunschweig und zerstören dessen Burganlagen.
- Aus einer Urkunde vom 29. September geht hervor, dass Anno der Ältere von Hartesrode zwei Hufen Land (etwa 7 ha = 70.000 Quadratmeter) bei Athenstedt und Langeln dem Petersaltar zu Wernigerode stiftete. Diese Urkunde enthält erstmals ein Siegel mit einem Stadtwappen für Wernigerode.
- Am 18. Juni wird beurkundet, dass Johann und Dietrich von Hartesrode bestimmen, der Priester für den von ihrem Vater gestifteten Altar solle vom Dechanten und Kapitel gewählt werden.
- Die Wernigeröder Grafen Albert und Friedrich beurkunden, dass sie das Eigentum einer Hufe, gelegen vor "Ercksleve", dem Armenhaus Wernigerode übereignen.
- Für Wernigerode wird ein Hospital der Armen, "hospitalis pauperum", erwähnt. Die Insassen des "hospitalis" dürfen damit aber nicht ausschließlich als sozial arm angesehen werden. Um diese Zeit zählen zu den Armen auch die Alten und Gebrechlichen.
- Am 7. Februar stiften die Brüder Johann, Dietrich und Anno von "Hartesrode", heute Hasserode, das Grundstück, auf dem die Heiligenblutkapelle erbaut worden war, dem "Kloster Waterler", heute Wasserleben.
- Am 26. November verkauft der in Wernigerode ("incivitata wernigerod commorans") wohnende Ritter Bernhard von Olvenstedt dem Jungfrauenkloster Stötterlingenburg den Zehnten zu "Biscopingerod".
- Um das Jahr 1300 herum ist im heutigen Heideviertel die Existenz einer Kupferhütte archäologisch gesichert.
- Das Dorf "Steinbrok" oder "Steinbrouk" am "Ramsbach", heute Rammelsbach, unter dem "Stukenberge", an einem Weg zwischen Schmalzfeld und Drübeck, wird erstmals urkundlich erwähnt.
- Die nördlichste der Wernigeröder Warten im Zuge der "Landwehr" neben "Hagenturm", "Neue Turm-Warte", "Fikenburg-Warte" und "Horstbergwarte" ist die "Krebswarte", unmittelbar an der alten, von Wernigerode nach Veckenstedt führenden Heerstraße und im Bereich der Wüstungen "Steinbrok" und "Wenden", westlich am Rammelsbach und der Wüstung "Thiederingerode" östlich.
- Die Wernigeröder, Hohnsteiner, Mansfelder und Regensteiner Grafen überfallen das Kloster Walkenried.
- In der Bilderhandschrift des "Sachsenspiegels" ist der Wernigeröder Graf (zwei Forellen zieren sein Wappen) dargestellt. Die Forellen verweisen auf den Fischreichtum der Harzbäche.