Wernigerode im Jahr 1996
Im März wird durch die Stadt ein Fördermittelantrag zur "Revitalisierung des Industriegeländes ELMO/MEGU" auf der Grundlage des ausgearbeiteten Konzepts über das Regierungspräsidium Magdeburg beim Landesförderinstitut Sachsen-Anhalt eingereicht. Bestandteil dieses Antrages auf eine 90%ige Förderung sind die Vorentwurfsplanungen und Kosteneinschätzungen aus der Konzeption.
Ab 26. Juli wird der "96. Deutsche Wandertag" in Wernigerode ausgetragen.
Jeder Wandertag stellt sich ein Motto. Für den diesjährigen lautet es: "Wandern - Zum Schutz der Natur".
Dieses Bestreben haben die Wandervereine, die sich im "Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine" zusammengeschlossen haben, nämlich durch bewusste Lenkung der Wanderer einen Konsens zu finden zwischen dem Erleben der Schönheiten der Natur und dem Schutz sensibler Bereiche.
Im Harzblick kommt es am ersten Augustwochenende zu gewalttätigen Ausschreitungen rechtsorientierter Jugendlicher.
In der Stadtratssitzung am 22. August nimmt Oberbürgermeister Hoffmann dazu Stellung und ruft alle Verantwortlichen der Stadt auf, keine rechte Gewalt zu tolerieren. "Wenn Freiheit, Demokratie, Verantwortung, Toleranz, Liebe, Menschenwürde keine leeren Worthülsen werden oder bleiben sollen, dann werden wir dafür arbeiten. Das sollte auch unser demokratischer Grundkonsens bei der politischen Auseinandersetzung sein."
Die deutschlandweiten strukturellen Veränderungen im Postwesen führen zum Verkauf des unter Denkmalschutz stehenden Postgebäudes in der Kanzleistraße an einen privaten Investor. Die Schalterhalle wird weiterhin von der Post genutzt. Nach großen Umbauten im Inneren und auf dem Hofgelände eröffnet der neue Besitzer hier das "Altwernigeröder Aparthotel" und eine Gaststätte unter dem Namen "Kartoffelhaus".