Wernigerode im Jahr 1860 - 1880
In den Jahren 1860 bis 1880 beginnen in Wernigerode große Veränderungen. Im Heideviertel werden die Spuren des letzten großen Stadtbrandes von 1847 beseitigt. Zur bisherigen Bevölkerungsstruktur mit Kaufleuten, Ackerbürgern, Handwerkern und Tagelöhnern kommen als Folge der ökonomischen Entwicklung vermehrt Arbeiter hinzu. Die Einwohnerzahl steigt von 6.936 auf 9.110 an.
In den Jahren 1860 bis 1870 entsteht östlich der bisherigen Stadt die Johannisvorstadt (heute: Große Ziegelstraße, Kleine Ziegelstraße, Klara-Zetkin-Straße, Schreiberstraße, Dammstraße), volkstümlich auch als "Jerusalem" bezeichnet.
In der Johannisvorstadt wohnen als Hauseigentümer oder Mieter überwiegend Arbeiter, die in der sich entwickelnden Industrie, im Baugewerbe und bei der Bahn beschäftigt sind.
Wernigeröder Zeitung und Intelligenzblatt - Nr.159 , Juni 1976