Wernigerode im Jahr 1796
Bis Ende des Jahres werden in der Stadt 96 "Haus- und Strassenbettler" aufgegriffen und ins "Waisen-und Arbeitshaus" eingeliefert. Darunter befindet sich als 95ster "Adam Hage, ein Tagelöhner aus Wernigerode, 66 Jahr alt, ...welcher auf den Mühlen gebettelt hatte. Er wurde 3 Tage im Arbeitshause zur Arbeit angehalten und dann, um seiner Frau und Kinder willen, für diesmal entlassen."
Die das Ende des 18. Jahrhunderts und den Anbruch einer neuen Zeit markierende Französische Revolution wirft ihre Schatten bis Wernigerode. da 1796 eine nicht geringe Zahl von Flüchtlingen vor dieser Revolution hier Zuflucht sucht.
Die französischen Flüchtlinge scharen sich um den Abbé Hugues, der die Flüchtlinge in einer katholischen Gemeinde betreut. Damit hat Wernigerode seit der Reformation wieder eine katholische Gemeinde.
Der streng evangelische Graf Christian Friedrich verhält sich gegenüber dem Abbé sehr tolerant und räumt ihm den "Wasmusturm" im Schloss zum Wohnen ein.