Wernigerode im Jahr 1954
Eisenbahndirektor Eduard Scharnhorst, "Vater" der Harzquer- und Brockenbahn, stirbt am 29. Januar im Alter von 69 Jahren in seiner neuen Wahlheimat Oldenburg.
Am 1. April 1918 übernahm er einen Direktionsposten bei der Nordhausen- Wernigerode- Eisenbahn (NWE) und trägt in den Folgejahren durch sein weitsichtiges, innovatives Handeln erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Bahnen bei.Wernigeröder Zeitung und Intelligenzblatt - Nr. 14 - Februar 1955
Im Laufe des Jahres werden wie überall in der DDR auch zunächst erst in den großen Volkseigenen Betrieben der Stadt Wernigerode paramilitärische "Betriebskampfgruppen", ab 1959 "Kampfgruppen der Arbeiterklasse" genannt, aufgestellt. Ihre offizielle Aufgabe ist "der Kampf gegen Saboteure und andere Feinde des Sozialismus in der DDR". Als "Kämpfer" werden am Anfang nur Mitglieder der SED, später auch andere Betriebsangehörige aufgenommen. Die Betriebskampfgruppen bestehen aus Bataillonen, die bis zu vier Hundertschaften stark sind. Die Ausbildung der "Kämpfer" findet an mehreren Wochenenden eines Jahres statt. Die Waffen werden jeweils in der Waffenkammer des Volkspolizei-Kreisamtes aufbewahrt. Die Einheiten der "Kampfgruppen der Arbeiterklasse" unterstehen der vom 1. Sekretär der Kreisleitung der SED geführten "Kreiseinsatzleitung".
Auch in Wernigerode wird jedem Jugendlichen, der die Grundschule verlässt, eine Lehrstelle mit praktischer und theoretischer Berufsausbildung mit abschließender Facharbeiterprüfung garantiert. Der Facharbeiter erhält in seinem Beruf einen Arbeitsvertrag mit unbefristeter Anstellung. Die Kreis-Plankommission des Landkreises legt nach Vorgaben der Staatlichen Plankommission fest, wie viel Lehrlinge in den einzelnen Berufen benötigt und ausgebildet werden.