Wernigerode im Jahr 1952

  • Auf dem Waldfriedhof Hasserode befinden sich die Gräber von neun unbekannten KZ-Häftlingen aus dem Außenlager Harzungen des KZ Mittelbau-Dora, die während des Todesmarsches im April 1945 von Wachmannschaften in Minsleben ermordet und verscharrt worden waren. Ihre Leichname wurden jetzt nach Wernigerode überführt und ihnen ein Gedenkstein gesetzt. Ebenfalls auf dem Waldfriedhof befindet sich die Ehrenanlage für die Verfolgten des Naziregimes, die durch die Gräber von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern aus sechs Nationen und von russischen und polnischen Kindern von Zwangsarbeiterinnen einschließt. Weiterhin sind 16 Besatzungsmitglieder englischer und amerikanischer Bombenflugzeuge beigesetzt.

Ehrenhain für die Verfolgten des Nazi-Regimes
© Wolfgang Grothe
Ehrenhain für die Verfolgten des Nazi-Regimes © Wolfgang Grothe
  • Fabrikant und Apotheker Willy Drube, "Erfinder und Vater" des Kräuterlikörs "Schierker Feuerstein", stirbt.

Willy Drube Vater des "Schierker Feuerstein" im Kreise von Tochter und Bekannten. V. l. n. r.: Kaufmann Tetzner; Frau Dobberkau, geb. Drube; Apotheker Willy Drube, Bürgermeister Schellpfeffer
- Gerhard Bombös
Willy Drube Vater des "Schierker Feuerstein" im Kreise von Tochter und Bekannten. V. l. n. r.: Kaufmann Tetzner; Frau Dobberkau, geb. Drube; Apotheker Willy Drube, Bürgermeister Schellpfeffer - Gerhard Bombös
  • Auch zwischen dem Kreis Wernigerode (DDR) und den Kreisen auf niedersächsischer Seite (Bundesrepublik) wird ein Sperrgebiet eingerichtet. "Politisch unzuverlässige Personen" werden aus dem Sperrgebiet zwangsausgesiedelt (Aktion "Ungeziefer"). Aus dem Sperrgebiet des Kreises Wernigerode werden 158 Personen in einer "Nacht-und-Nebel-Aktion" am 28./29. Mai ausgesiedelt und in die Landkreise Torgau und Querfurt gebracht. Die erste Aktion war jedoch schlecht vorbereitet. So konnten sich viele zur Umsiedlung vorgesehene Einwohner durch eine spontane Flucht in die Bundesrepublik der Zwangsumsiedlung entziehen. "Am Morgen des 7. Juni fuhren um 6.00 Uhr die Lastkraftwagen vor. Die betroffenen Personen wurden informiert, und im Laufe des Tages fand der Abtransport zum Bahnhof statt, wo die Züge um 20.00 Uhr abfuhren, so dass die Betroffenen in den frühen Morgenstunden zwischen 3.00 und 5.00 Uhr am Zielort eintrafen." Insgesamt wurden damit in beiden Aktionen aus dem Kreis Wernigerode 297 Personen zwangsausgesiedelt.

Zwangsaussiedlung aus dem Grenzgebiet
- privat
Zwangsaussiedlung aus dem Grenzgebiet - privat
  • Der Wald der Stadt Wernigerode und der sich im Privatbesitz befindliche Wald wird enteignet und dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb übergeben. Damit gehört der Wald nicht mehr der Kommune sondern ist "Volkseigentum".

Forstarbeiter mit Kaltblutpferden
- Dieter Oemler
Forstarbeiter mit Kaltblutpferden - Dieter Oemler
Die großen Kahlschlagflächen werden von "Kulturfrauen" wieder aufgeforstet.
- Dieter Oemler
Die großen Kahlschlagflächen werden von "Kulturfrauen" wieder aufgeforstet. - Dieter Oemler
  • Mit der Bildung des "Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes" beginnt die Technisierung der Waldbewirtschaftung auch in den Harzwäldern um Wernigerode. Traktoren und Raupenschlepper, vereinzelt auch einzelne Seilbahnen für besonders steile Hänge kommen zum Einsatz.

Die Technik hält Einzug in die Bewirtschaftung der Harzwälder.
- Dieter Oemler
Die Technik hält Einzug in die Bewirtschaftung der Harzwälder. - Dieter Oemler
  • In Schierke wird das Erholungsheim "Fritz Heckert" gebaut und dem FDGB ("Freier Deutscher Gewerkschaftsbund") übergeben.

Friedenstaube von Picasso auf dem Rathaus Wernigerode
- Dieter Oemler
Friedenstaube von Picasso auf dem Rathaus Wernigerode - Dieter Oemler
  • Im Kreis Wernigerode gibt es 140 Kulturgruppen für Volkskunst.

Volkskunstgruppe bei einem Auftritt
- Stadtarchiv Wernigerode (Archiv Dieter Möbius)
Volkskunstgruppe bei einem Auftritt - Stadtarchiv Wernigerode (Archiv Dieter Möbius)
  • In Minsleben gründen sechs Bauern die LPG "Einheit" ("Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft").

Nicolaiplatz mit Kriegerdenkmal und Altersheim um 1930
- Gerhard Bombös
Nicolaiplatz mit Kriegerdenkmal und Altersheim um 1930 - Gerhard Bombös
Parkanlage an der Jugendherberge "Ernst Lehmann"
- Dieter Oemler
Parkanlage an der Jugendherberge "Ernst Lehmann" - Dieter Oemler
Elmo-Kindergarten Ilsenburger Straße
- Dieter Oemler
Elmo-Kindergarten Ilsenburger Straße - Dieter Oemler