Wernigerode im Jahr 1950

Storchmühle um 1960
- Archiv Mahn- und Gedenkstätte
Storchmühle um 1960 - Archiv Mahn- und Gedenkstätte
  • Im März 1950 finden in Schierke die 1. Wintersportmeisterschaften der DDR statt. Der Wettbewerb im Skisprung wird auf der Sprungschanze am Eckerloch in der Nähe des Brockens ausgetragen.

Sprungschanze am Eckerloch - 1. Wintersportmeisterschaften der DDR März 1950
- Olaf Mrosowski
Sprungschanze am Eckerloch - 1. Wintersportmeisterschaften der DDR März 1950 - Olaf Mrosowski
Probebohrungen nach Uranerz durch die SDAG Wismut
- Dieter Oemler
Probebohrungen nach Uranerz durch die SDAG Wismut - Dieter Oemler
Spielplatz auf dem Blockshornberg
- Dieter Oemler
Spielplatz auf dem Blockshornberg - Dieter Oemler
  • An der Landwirtschaftsschule in der Kurtsstraße beginnen Studiengänge im Fernstudium für bereits in der landwirtschaftlichen Praxis tätige Leiter, mit dem Ziel, sie als "Staatlich geprüfte Landwirte" auszubilden.

Verabschiedung des ersten Ganzjahreslehrgangs der Fachschule für Landwirtschaft
- Manfred Fuhlroth
Verabschiedung des ersten Ganzjahreslehrgangs der Fachschule für Landwirtschaft - Manfred Fuhlroth
  • Am 1. Juni wird die "Sing- und Spielgemeinschaft" von einem Kreis junger Menschen, die sich für Gesang, Volkskunst und für das Jodeln interessieren gegründet.

Zentralschule im Gutshaus Minsleben
- Stadtarchiv Wernigerode
Zentralschule im Gutshaus Minsleben - Stadtarchiv Wernigerode
  • Die Einwohnerzahl der Stadt beträgt nach dem Zuzug vieler Flüchtlinge und Umsiedler/Vertriebenen aus den Gebieten östlich der Oder und aus dem Sudetenland 33.890.

Blick auf Wernigerode
© Wolfgang Grothe
Blick auf Wernigerode © Wolfgang Grothe
  • Am Vorwerk entstehen im Rahmen der zur "Volkssolidarität" gehörenden Aktion "Wir bauen auf" die ersten Wohnneubauten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Am Vorwerk entstehen die ersten Wohnneubauten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
- Dieter Oemler
Am Vorwerk entstehen die ersten Wohnneubauten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - Dieter Oemler
  • Bei den Kommunalwahlen am 15. Oktober wird als Spitzenkandidat der SED Bürgermeister Max Otto bestätigt, jedoch nicht wiedergewählt. Er wird in der Stadtverordnetenversammlung am 28. Dezember aus dem Amt verabschiedet. Die Begründung verliest Stadtverordnetenvorsteher Friedrich Müller: "Ich möchte ausdrücklich hervorheben, dass für das Ausscheiden des Bürgermeisters Otto Gründe persönlicher Art nicht vorlagen, sondern dass ihn die Partei auch heute noch schätzt. Sein Ausscheiden ist einzig und allein darauf zurückzuführen, dass leitende Persönlichkeiten nicht zu lange auf einem Posten belassen werden sollen. Man bemüht sich, ein pulsierendes Leben zu erhalten [...]"

    Das Sekretariat der SED-Kreisleitung, das diese Entscheidung auf Anregung des 1. Sekretärs getroffen hat, bemüht sich, ehemalige SPD-Mitglieder durch Parteikader zu ersetzen, die den neuen Zielen der Partei entsprechen.

  • Am 1. Dezember findet in Wernigerode ein Kreis-Funktionärstreffen der FDJ ("Freie Deutsche Jugend") statt. Als einzige zugelassene Jugendorganisation in der "Deutschen Demokratischen Republik" übt sie auf die Mehrheit der Jugendlichen eine echte Anziehungskraft aus und ist eine antifaschistisch-demokratische Alternative für die durch die Nazi-Ideologie und deren Folgen verführte, enttäuschte und orientierungslose junge Generation.

Kreis-Funktionärstreffen der "Freien Deutschen Jugend" (FDJ) in Wernigerode
- Archiv Mahn- und Gedenkstätte
Kreis-Funktionärstreffen der "Freien Deutschen Jugend" (FDJ) in Wernigerode - Archiv Mahn- und Gedenkstätte
  • Am Nicolaiplatz wird eine Kinderbibliothek eingerichtet mit einem Kinderbuchbestand von 490 Büchern.

  • Versuche der SED-Kreisleitung, in Wernigerode den traditionellen Weihnachtsmann durch das russische "Väterchen Frost" zu ersetzen, werden aufgegeben. Weihnachtsbäume schmücken wieder die Stadt und die Wohnungen.

Der Weihnachtsbaum schmückt auch den Holfelder Platz.
- Dieter Oemler
Der Weihnachtsbaum schmückt auch den Holfelder Platz. - Dieter Oemler
  • Am 28. Dezember werden die Magistratsmitglieder Büchting, Haase, Klussmann, Massopust, Unger und Niemann verabschiedet. Zugleich wird mit Gustav Strahl (1906-1977) ein ehemaliger Sozialdemokrat zum neuen Ersten Bürgermeister gewählt. Er bleibt Bürgermeister bis 1962.

Gustav Strahl
- Ralf Mattern
Gustav Strahl - Ralf Mattern