Wernigerode im Jahr 1941
Auch die Familie Löwenstein, Inhaber des Bekleidungsgeschäfts "Deutsche Herrenmoden" in der Burgstraße 9 muss, wie andere Wernigeröder Juden ab sofort den "gelben Judenstern" tragen. 1941 beginnt ihr Leidensweg im Halberstädter Altenheim unter schlimmsten Bedingungen, bevor sie 1942 auf den Transport in das Warschauer Ghetto gehen. Für Willy Löwenstein ist dies die letzte Station seines Lebens, das Schicksal von Frau Löwenstein liegt im Dunklen. Ihre Kinder Julius und Ruth überleben den Naziterror in der Emigration.
Die Rautal-Werke GmbH errichtet ab 23. April am Veckenstedter Weg ein Lager (Außenkommando des KZ Buchenwald) für 300 Zwangsarbeiter. Für weitere 3000 Personen werden am Ziegenberg 30 Baracken errichtet. Nach Fertigstellung des Komplexes Ziegenberg sind in den Rautal-Werken 5000 Ausländer beschäftigt.
Am 16. Juni wird das "Hotel Monopol" von der Heeresverwaltung zwangsgeräumt und an das "Erholungswerk der Deutschen Arbeitsfront Gau Magdeburg e.V" verkauft. Anlass war, dass der Eigentümer Otto Struckmeyer, der das Hotel 1935 käuflich erwarb, 1939 einem Flüchtling, Herrn Jäger, gestattete, in einem Raum des Saalgebäudes ein Lager einzurichten.