Wernigerode im Jahr 1929
Als Staatsgast des deutschen Reichspräsidenten besucht am 21. Juni der ägyptische König Fuad die Stadt und das Schloss. Dem ägyptischen König bietet der Fürst eine feudale Pracht, die seinen Verhältnissen nicht entspricht. König Fuads Besuch ist die verspätete Abschiedsvorstellung der feudalen Glanzzeit des Schlosses (1929 nimmt die fürstliche Verwaltung 4,6 Mio. Mark ein und gibt 10,5 Mio. aus).
Der fürstliche Marstall wird als Reithalle, Remise, Werkstatt und als Wohnung für Bedienstete genutzt.
Volksstimme - 23.6.2014 S.7
Schierke entwickelt sich zu einem bedeutenden Wintersportzentrum in Norddeutschland ("Sankt Moritz des Nordens"). Neu eröffnete Hotels und Pensionen ermöglichen die Entwicklung des winterlichen Fremdenverkehrs. Bei Gästen aus dem Inland, aber auch bei Gästen aus den Niederlanden und Dänemark ist Schierke als Feriendomizil populär.
Das "Fürstliche Haus Stolberg-Wernigerode" begeht mit einer Festveranstaltung am 18. August in der Schlosskirche sein 500- jähriges Bestehen. Im vom "Hofchef" unterzeichneten Programm der Veranstaltung heißt es: "Sobald seine Durchlaucht der Fürst den Schlosshof betritt, halten die Führer der Abordnungen Ansprachen. Zum Schluss Rede seiner Durchlaucht des Fürsten und persönlicher Dank."
Fürst Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode (1864-1940) ist finanziell bankrott und gibt das Schloss als Wohnsitz auf. Der Fürst bezieht die von ihm gekaufte Villa "Fichtenhof" in Schierke.
Erbprinz Botho zieht in die einstige Kammerpräsidentenvilla, die damit Erbprinzenpalais wird.
Am 27. September tagt die Gemeindevertretung Nöschenrode letztmalig. Die endgültige rechtskräftige Eingemeindung erfolgt zum 30. September.
Stadtarchiv Wernigerode - NÖ 953