Wernigerode im Jahr 1921

  • Der Nöschenröder Kino-Pionier Albert Vogeler zieht sich aus seinen 1909 gegründeten "Germania-Lichtspielen" zurück und übergibt das Kino an der Schönen Ecke am 15. Juni seinem Nachfolger und langjährigen Konkurrenten Wilhelm Böhling, dem die "Schloss-Lichtspiele" (heute "Volkslichtspiele") gehören. Ab Mitte Februar 1922 lassen sich keine Programmankündigungen mehr für die "Germania-Lichtspiele" finden.

Kupferkessel-Fabrik in der Feldstraße 55 Zeichnung von 1925
- Bauarchiv
Kupferkessel-Fabrik in der Feldstraße 55 Zeichnung von 1925 - Bauarchiv
  • Wohlhabende Pensionäre sowie zahlreiche Adlige siedeln sich in Wernigerode an. Eine Grußbotschaft der Mitglieder der Ortsgruppe Grafschaft Wernigerode der deutschen Adelsgenossenschaft an Fürst Christian zu Stolberg-Wernigerode umfasst 125 Namen.

  • Das nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr lebensfähige "Hotel Monopol" wird von der Gewerkschaft gekauft und in ein Gewerkschaftshaus umgewandelt und am 21. Januar eingeweiht.
    Das Parteibüro der Wernigeröder SPD zieht ebenfalls ein. Dafür gibt die Partei ihr erstes Haus in der Schmatzfelder Straße auf.

Auf der Burgbreite 2016
© Wolfgang Grothe
Auf der Burgbreite 2016 © Wolfgang Grothe
  • Als 2. Bürgermeister wird der SPD-Sekretär Herrmann Reichardt gewählt. Er bleibt bis 1933 im Amt und wird nach 1945 erster Landrat nach dem Krieg.

Notgeld für Schierke 1921
© Wolfgang Grothe
Notgeld für Schierke 1921 © Wolfgang Grothe
  • Am 1. September wird die Landwirtschaftsschule Wernigerode aus der 1919 gegründeten Kreislandwirtschaftsinspektion entwickelt. Die Schule untersteht der Landwirtschaftskammer der Provinz Sachsen. Ihren Sitz hat die Schule in der Knaben-Mittelschule, der heutigen Wilhelm-Raabe-Schule. Die Schule unterrichtet ausschließlich Bauernsöhne in jeweils zwei Winterhalbjahren.

Kursanten der Landwirtschaftsschule
- gemeinfrei
Kursanten der Landwirtschaftsschule - gemeinfrei
  • In Wernigerode wird eine Ortsgruppe der KPD gegründet. Vorsitzender ist Otto Goedecke.