Wernigerode im Jahr 1855
Am 17. Februar wird durch Professor Huber in Wernigerode ein "Darlehns-Verein", die"Theobaldi-Darlehnscasse" gegründet, der "kleinen selbstständigen Gewerbetreibenden und Handarbeitern durch Darlehen in ihren Geschäften helfen soll".
Noch im Jahr 1855 nutzen 122 Personen das Darlehen für das laufende Geschäft, zur Tilgung alter Schulden oder für die Wohnungsmiete.
Hasserode stellt noch ein Dorf vor den Toren Wernigerodes dar, ist allerdings schon eingebunden in die Zweckgemeinschaft der drei Orte.
An Wirtschaften werden das Gasthaus "Zum Hohnstein" sowie "die Restauration bei dem Hrn. Factor Stolze auf dem Blaufarbenwerke" erwähnt.
An Betriebsstätten gibt es drei Papier- und eine Filzmühle.
Das heutige Wernigerode mit den Ortsteilen Nöschenrode und Hasserode wird als "die Stadt Wernigerode, der Flecken Nöschenrode und das Dorf Hasserode“ bezeichnet.
Wernigerode wird als freundliche und blühende Stadt beschrieben, die schon "...ein Krankenhaus, 5 Hospitäler und eine Rettungsanstalt für Mädchen" besitzt.
Als erwähnenswerte Gasthöfe gelten der „Weiße Hirsch" und das „Deutsche Haus".
Viele Einwohner der drei Orte haben sich auf das Vermieten von Zimmern an „Sommerfrischler“ eingerichtet. Die hiesigen Fremdenführer stehen unter polizeilicher Aufsicht, damit sie die Fremden bei der Berechnung der Botenlöhne nicht „übers Ohr hauen“.