Wernigerode im Jahr 1429
Die Wernigeröder Grafen sterben am 3. Juni mit Graf Heinrich aus. Die Grafschaft Wernigerode und zugleich das erzreiche Amt Elbingerode fallen an die Grafen von Stolberg. Aus der Grafschaft Stolberg gehen zwei Linien hervor, Stolberg-Stolberg und Stolberg-Wernigerode. Die Linie der Grafen zu Stolberg-Wernigerode beginnt mit Botho dem Älteren (gest. 1455).
Der regierende Graf Botho, der sich selbst "Graf zu Stolberg und Herr zu Wernigerode" nennt, hat gemäß Reichsmatrikel für den Reichsheeresdienst 10 Reiter und 10 Fußsoldaten zu stellen, zusammen aus den Grafschaften Stolberg und Wernigerode, je Grafschaft fünf. Zur Verteidigung der Stadt können alle Männer im wehrpflichtigen Alter herangezogen werden.
Ein Ernstfall trat für Wernigerode niemals ein. Eine Schlacht bei Wernigerode fand niemals statt.
An der sich im 15. Jahrhundert in den deutschen Ländern entwickelnden Bemühung der Kirche, sich selbst zu reformieren, beteiligen sich die Grafschaft und die Stadt beispielhaft. Besonders sind dabei die Vorstellungen des regierenden Grafen Botho ein bedeutender Impulsgeber für die eingeleitete Reformierung der Kirche und insbesondere der Klöster.