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Beiträge von Wolfgang Grothe

Menhir in der Gemarkung von Benzingerode
© Wolfgang Grothe
Menhir in der Gemarkung von Benzingerode © Wolfgang Grothe
  • Am Hellbach (Benzingerode) existiert ein Siedlungsplatz mit Eisenverhüttung.
Standort eines Langhauses, nordöstlich von Benzingerode
- Alexander Grothe
Standort eines Langhauses, nordöstlich von Benzingerode - Alexander Grothe
  • Vor 500 bis 700 v. d. Z. existiert an der Holtemme zwischen dem heutigen Reddeber und dem heutigen Wernigerode (heute das Gelände eines Betriebes der Photovoltaik-Branche) eine kleine eisenzeitliche Siedlung von zwei oder drei Gehöften. Die Bewohner betreiben Schafzucht und verarbeiten die Wolle. Sie gewinnen aus Eisenerzen mit Hilfe eines Rennofens Eisen.
    Volksstimme - 06.05.2013 S. 7
  • Benzingerode ist vermutlich als Hörigensiedlung zum Schutz der mächtigen fränkischen Struvenburg, die bereits im 6. bis 8. Jahrhundert bestanden haben kann, gegründet worden. "Die Burginsassen auf der Höhe mussten einerseits versorgt werden und boten zum anderen den Bewohnern am Fuße des Berges Zuflucht und Schutz bei kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Sachsen."
Blick vom Ziegenberg in Richtung Benzingerode 2015
© Wolfgang Grothe
Blick vom Ziegenberg in Richtung Benzingerode 2015 © Wolfgang Grothe
  • Das gesamte Gebiet des heutigen Wernigerode und seiner Ortsteile gehört ab dem 8. Jahrhundert zum Harzgau ("hart" = Wald), einer mittelalterlichen Gaugrafschaft, die westlich von der Oker, nördlich vom "Großen Bruch", östlich von der Bode und südlich vom nahezu undurchdringlichen Urwald begrenzt wird. Nach dem Untergang des "Thüringer Reiches" im Jahr 531, zu dem auch die Region des Nordharzes gehörte, kam es zur Entvölkerung der Gegend. Alte Orts- und Flurnamen weisen noch heute auf die Mischbevölkerung der Harzregion hin, z.B. auf die aus dem heutigen Jütland eingewanderten Warnen (-leben, wie Minsleben) oder die Langobarden (-ingen, wie Süpplingen). Nach der endgültigen Unterwerfung der Sachsen durch die karolingischen Franken im Jahr 804 dringt in unsere Region aus Richtung Westen neben Sachsen die fränkische Oberschicht ein.
  • Die Christianisierung der polytheistischen sächsischen Urbevölkerung in der Nordharzregion durch die Franken und die Klöster (besonders Corvey und Fulda) ist mit teilweise erheblichen Widerständen der Sachsen verbunden. 785 erlässt Karl der Große eine Sondergesetzgebung für die Sachsen. Darin heißt es u.a.: "Wenn zukünftig im Sachsenvolk ein heimlich noch ungetaufter sich verbergen möchte und sich weigert, zur Taufe zu kommen, weil er Heide bleiben will, dann sterbe er des Todes".
Kaiserstuhl von Karl dem Großen im Dom zu Aachen
© Wolfgang Grothe
Kaiserstuhl von Karl dem Großen im Dom zu Aachen © Wolfgang Grothe
Harburg im Zwölfmorgental - heutiges Aussehen
© Wolfgang Grothe
Harburg im Zwölfmorgental - heutiges Aussehen © Wolfgang Grothe
  • Der Harzgau, "Harud", wird erstmalig in einer Urkunde des Kaisers Ludwig des Frommen in hochdeutscher Form "Hartingowe" genannt. Haruden, ein germanischer Stamm oder eine Gruppe verschiedener germanischer Stämme, sind die Bewohner des Harud.
  • Nach den "Annales Fuldenses", den "Jahrbüchern von Fulda", wird der Harzgau von Haruden bewohnt und nach ihnen "Harudengau" genannt. "Harud" bedeutet Wald oder Waldgebirge.
  • Vermutlich wird Wernigerode im 9. Jahrhundert als Rodungssiedlung gegründet. Bodenfunde lassen darauf schließen, dass die Kernrodung auf dem heutigen Klint (Klint=Hügel) erfolgte. Im 9. Jahrhundert sind in unserer Region Mönche des Klosters Corvey missionierend unterwegs. Die Vermutung einiger Historiker, dass die Rodung im Auftrage des Abtes Warin vom Kloster Corvey, der 856 verstarb, erfolgt sein könnte, kann, da jeder Beweis für die Richtigkeit fehlt, nicht aufrecht erhalten bleiben. Unzweifelhaft ist die Tatsache, dass im 9. und 10. Jahrhundert viele kleine Siedlungen in der Rodungszeit im Harzgebiet entstehen, deren Ortsnamen die Nachsilbe "-rode" enthalten.
Karolingisches Westwerk des Klosters Corvey an der Weser (UNESCO-Welterbe). Erbaut von 873 bis 885. Das 815 gegründete Kloster war das erste Kloster im Land der Sachsen. Vermutlich waren auch Mönche von Corvey in unserer Region missionierend unterwegs und nahmen Einfluss auf die Gründung von Rodungssiedlungen.
© Wolfgang Grothe
Karolingisches Westwerk des Klosters Corvey an der Weser (UNESCO-Welterbe). Erbaut von 873 bis 885. Das 815 gegründete Kloster war das erste Kloster im Land der Sachsen. Vermutlich waren auch Mönche von Corvey in unserer Region missionierend unterwegs und nahmen Einfluss auf die Gründung von Rodungssiedlungen. © Wolfgang Grothe
  • Das Nonnenkloster Drübeck wird in einer Urkunde vom 26. Januar erstmals erwähnt. Später stellt sich heraus, dass diese Urkunde eine Fälschung ist.
    wikipedia.org - Kloster Drübeck
Gasthaus "Reddeburg" in Reddeber
© Wolfgang Grothe
Gasthaus "Reddeburg" in Reddeber © Wolfgang Grothe
  • "Hartesrode" (Hasserode) wird als vorgeschobener Forstort des Königshofes "Rudisburgis" (Reddeber) erwähnt. Hartesrode wurde wahrscheinlich im 9. Jahrhundert als Rodungssiedlung, in der Gegend des heutigen Bahnhofes, gegründet. Auf dem Grundstück der späteren Schokoladenfabrik entstand eine Wasserburg auf einer Insel, die durch zwei Arme der Holtemme gebildet war. Hier residierte das Rittergeschlecht der Herren von Hartesrode.
  • Die Königspfalz Derenburg wird erstmals erwähnt, weil sich am 11. Oktober 937 Otto I. (912-973) in dieser aufhält. Danach halten sich mehrmals ottonische Kaiser in der Pfalz auf.
    Regionalverband Harz e.V. Quedlinburg - Von der Pfalz Derenburg in den Harz
  • Die früheste Erwähnung des "Nonnenklosters Drübeck" geht auf eine Urkunde Kaiser Otto I. vom 10. September zurück, der dem "Kloster Drubechi" im Jahre 960 Land schenkt. Der 10. September 960 ist die wissenschaftlich belegte Ersterwähnung.
    wikipedia.org - Kloster Drübeck
  • Der Bergbau in Goslar (Rammelsberg) wird erstmalig erwähnt (Widukind von Corvey). Demnach habe "Otto der Große im Sachsenland Silberadern eröffnet".
    wikipedia.org - Goslar - Rammelsberg
  • Otto II. nimmt das Nonnenkloster Drübeck unter königlichen Schutz. Damit sind die Nonnen vor Eingriffen königlicher Beamten geschützt. Die Äbtissin kann als oberste Gerichtsherrin auftreten. Dadurch verfügt das Kloster über eine privilegierte Stellung. Am 8. September bestätigt Otto II. in seinem Königshof Bodfeld die freie Äbtisinnenwahl und damit die besondere Rechtsstellung des Klosters. Damit genießt das Stift im 10. Jahrhundert Vorrechte wie die Reichsabteien in Gandersheim und Quedlinburg.
    wikipedia.org - Kloster Drübeck
Kirche in Silstedt 2013
© Wolfgang Grothe
Kirche in Silstedt 2013 © Wolfgang Grothe
Silstedter Kirche mit altem Turm (vor 1898)
- Archiv Silstedt
Silstedter Kirche mit altem Turm (vor 1898) - Archiv Silstedt
  • Die früheste Nachricht über den Bau des Klosters Drübeck stammt vom 1. August. Aus einer Urkunde Heinrichs II. geht hervor, dass ein Neubau oder ein umfangreicher Umbau vonstatten ging. Es entsteht die flachgedeckte Basilika "St Vitus" mit drei Doppeljochen und einfachem Stützenwechsel im Langhaus.
    wikipedia.org - Kloster Drübeck
  • König Heinrich III., ab 1046 Kaiser Heinrich III., aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der Salier wird am 28. Oktober in Bodfeld im Harz als Sohn Giselas von Schwaben und Konrad des Älteren, später Kaiser Konrad II., geboren. Eine andere Quelle nennt als Geburtsdatum den 28. Oktober 1016.
Heinrich III, Kaiser im römisch-deutschen Reich
- Wikipedia
Heinrich III, Kaiser im römisch-deutschen Reich - Wikipedia
  • Nach einer umstrittenen Urkunde vom 6. April beruft Bischof Arnulf von Halberstadt Mönche aus dem Kloster Fulda nach Ilsenburg und stattet die Neugründung mit dem königlichen Schenkungsgut von 1003 aus.
    wikipedia.org - Kloster Ilsenburg
  • Kaiser Heinrich III. aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der Salier, am 28. Oktober 1017 in der Königshofpfalz Bodfeld im Harz geboren, stirbt am 5. Oktober im Alter von 39 Jahren auf der Königsburg "oberhalb des kleinen Harzdorfes Königshof am Zusammenflusse der Kalten und Warmen Bode", während Papst Victor II. bei ihm als Gast weilt. Kaiser Heinrich III. wird im Kaiserdom zu Speyer zur letzten Ruhe gebettet. Eine andere Quelle nennt Bodfeld im Harz als Ort seines Todes. Bodfeld, auf dem Schlosskopf über dem Drecktal in der Nähe von Elbingerode gelegen, ist um diese Zeit ein bedeutender Ort, denn Urkunden überliefern 17 Aufenthalte von Königen und Kaisern, darunter Heinrich I. und Otto I.
Dom zu Speyer
© Wolfgang Grothe
Dom zu Speyer © Wolfgang Grothe
  • Seit etwa 1070 gewinnt das Kloster Ilsenburg, nachdem es durch Kauf und Schenkungen von Besitzungen zu einem der reichsten Benediktinerklöster zwischen Weser und Elbe geworden ist, auch auf geistigem Gebiet zunehmend an Bedeutung. Von hier aus werden in der Folgezeit verschiedene Klöster, wie Huysburg, Harsefeld, Hillersleben und Wimmelburg bei Eisleben, neu eingerichtet oder reformiert.
    wikipedia.org - Kloster Ilsenburg
  • Am 5. Juni wird durch Bischof Burchard II. von Halberstadt zur Reformierung des Klosterlebens in Ilsenburg die Kirche Peter und Paul geweiht.
Klosterkirche Ilsenburg im Jahr 1995
© Wolfgang Grothe
Klosterkirche Ilsenburg im Jahr 1995 © Wolfgang Grothe
  • Weihe einer steinernen romanischen Basilika "Heiliger Georg".
Burg Wernigerode im 12./13. JahrhundertRekonstruktionszeichnung von Hermann Wäscher
- Karl-Heinz Döring
Burg Wernigerode im 12./13. JahrhundertRekonstruktionszeichnung von Hermann Wäscher - Karl-Heinz Döring