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Beiträge von Wolfgang Grothe

  • In Wernigerode gibt es dreihundert "schoßpflichtige" Familien.
  • Das Schierstedtsche Haus am Klint, das später zur Ratswaage ausgebaut wird, entsteht. Es ist vermutlich nach dendrologischen Untersuchungen des verwendeten Bauholzes die älteste Fachwerkkonstruktion in Wernigerode.
Ratswaage am Klint heute
- Dieter Oemler
Ratswaage am Klint heute - Dieter Oemler
  • Nicht nur die Meister schließen sich zu Zünften zusammen, sondern auch die Gesellen einer Zunft. Als erste schließen sich die Schuhmacher- und Gerbergesellen zur "Unserer-Lieben-Frauen-Brüderschaft" zusammen.
  • In einer letztwilligen Verfügung, die der Graf zu Stolberg und Wernigerode aufsetzt, als er im Begriff ist, "über Meer nach dem heiligen Land zu fahren", legt er fest, was mit der Grafschaft zu geschehen hat, wenn er von dieser Reise nicht lebend zurück kommt. "Seine rothe Sammetschaube soll die Pfarrkirche S.Martini in Stolberg haben, die graue Schaube das Stift zu S.Georgi und Sylvestri zu Wernigerode u.a. das klasse Roß solle dem Kloster Himmelpforten zufallen. Geht er mit dem Tode ab, so soll die Herrschaft Wernigerode nicht so leicht abgetreten und wenigstens 1000 Gulden dafür erlangt werden, wovon ein Teil zu Gottes Ehre verwendet werden, das übrige an seine Gemahlin, die Mutter und seine Tochter fallen soll".
  • In einer Urkunde wird eine "Neue Turmwarte", "by deme nyen Torne", 4000 Meter nördlich des Stadtzentrum genannt. Das lässt darauf schließen, dass es eine Vorgängerin gab. Die Stelle ist bekannt als alte "Malstatt", wo auch dem Grafen gehuldigt wurde. Auch stand hier eine Gerichtslinde, wo den ländlichen Untertanen von Wernigerode zum Wernigeröder Landgericht entboten wurde, "am neuen Turm", "am Baum". Die Warte war auch in die "Wernigeröder Landwehr" mit anderen, wie die "Horstbergwarte" oder "Fiekenburgwarte", einbezogen.
Neue Turm-Warte 2017
© Wolfgang Grothe
Neue Turm-Warte 2017 © Wolfgang Grothe
  • Rat und Bürgerschaft bitten Graf Heinrich um Schaffung eines neuen Altars in der Johanniskirche.
    Stadtarchiv Wernigerode - WR I/VII/B/3/2
  • Heinrich Graf zu Stolberg und Wernigerode befreit auf Bitten des Rates der Altstadt Wernigerode die "alten und siechen Leute zu St. Jürgen" von den bisherigen jährlichen 10 Schilling Zinsen, die sie der Herrschaft zu geben hatten von ihrem "Holzblek neben der Hasenhecke vorn Schoete".
    Stadtarchiv Wernigerode - WR/VII/A/2/13
  • Im Sankt-Georgi-Hospital, außerhalb der Stadt vor dem Westerntor gelegen, finden Lepra-Kranke, vom unheilbaren Aussatz befallen, Unterkunft und Versorgung.
  • Am 9. November erborgt sich Heinrich, Graf zu Stolberg und Rat und Gemeinde von Wernigerode von Heinrich von Schwiechelt und seiner Mutter Margarete und ihren Treuhändern 1000 "vollwichtige rheinische Gulden" bis "künft. Michaelis". Behalten sie mit Zustimmung der Gläubiger das Geld länger, so wollen sie einen jährlichen Zins von 70 Gulden "auf Michaelis" zahlen.
  • Der Rat von Wernigerode erklärt in einer Urkunde, dass der Lindenberg nicht in die "Achtwort", und nicht nach Hasserode gehört, sondern dass ihn Rat und Gemeinde Wernigerode gleich anderen Gehölzen von Gnaden der Herrschaft Stolberg innehaben. Die "Landleute der Achtwort" haben kein Eigentum, sondern nur eine Zulassung und Nutzung entsprechend des "Gnadenbriefes".
  • Im Mühlental wird eine "Schleifmühle" errichtet. Später geht daraus die "Heilebarts-Mühle" bzw. die "Storchmühle" hervor.
  • Am 24. April belehnt der Kurfürst Albrecht, Markgraf zu Brandenburg, den Grafen Heinrich zu Stolberg und Wernigerode mit der Grafschaft, Schloss und Stadt Wernigerode mit der Verpflichtung, dass der Graf ihm Schloss und Stadt bei allen seinen Kriegen, Nöten und Geschäften öffne.
Schlossaufgang
- Fotothek Harzbücherei
Schlossaufgang - Fotothek Harzbücherei
  • Am 1. Oktober bittet Heinrich, Graf und Herr zu Stolberg und Wernigerode, den Rat zu Wernigerode, sich für ihn gegen das UL-Frauenstift über 100 Gulden "Hauptgeld" und 15 Gulden Zins "auf Michaelis als Selbstschuldner zu verschreiben", und sichert ihm "Schadloshaltung" zu.
  • Graf Heinrich, Herr zu Stolberg und Wernigerode, bekundet, dass ihm der Rat der Altstadt zu Wernigerode "um des Dienstes halben 600 gute Rheinische Gulden" gezahlt habe wegen der unbesetzten und wüsten Marken und Dörfer "Rymke, Wolberode, Hennzingerode, das Aldenroder Feld, Nidderminszleben, Obirminszleben, Smarthfelt, das Roth, das Steinbrok und Margkelingerode".
  • Am 15. Juli verkauft Heinrich von Rüxleben, Marschall von Wernigerode, das Collegialstift zu Wernigerode erblich für 150 rheinische Gulden, das ihm und seinem Bruder, dem Ritter Kaspar von Rüxleben, vom Grafen Heinrich zu Stolberg übereignete Lehngut.
  • Die Brüder des Einsiedler-Klosters Himmelpforte verkaufen für zweieinhalb Mark "Halberstädtischer Währung" ihr Haus hinter der Liebfrauenkirche zum Erbenzins von neun Schilling an Bürgermeister und Rat zu Wernigerode.
  • Eine "St-Andreas-Kirche to Hartsrode" (Hasserode) wird erwähnt.
  • Am 10. März erlangt Heinrich Graf zu Stolberg vom Rat zu Wernigerode 1500 Gulden, vergleicht sich mit ihm wegen deren Bezahlung und der Abtragung der verschiedenen in Halberstadt übernommenen Schuldsummen, gelobt auch, den Rat nicht weiter mit Bürgschaften und Boden, außer im Fall seiner Gefangennahme, zu behelligen.
  • Das Waaghaus, südwestlich am heutigen Rathaus, entsteht nach Plänen von Hilleborch.
Rathaus, alter Teil am Klint
- Stadtarchiv Wernigerode
Rathaus, alter Teil am Klint - Stadtarchiv Wernigerode
  • Aus der Zeit um 1480 stammt der älteste Teil des späteren Gadenstedtschen Hauses.
Gadenstedtsches Haus
- Dieter Oemler
Gadenstedtsches Haus - Dieter Oemler
  • In einer vom Erzbischof von Magdeburg ausgestellten Urkunde wird eine Silbergrube "in den Duhnen bie Werningerode" erwähnt. Ob mit "den Duhnen" der "Thumkuhlenberg" gemeint ist, bleibt eine offene Frage. Zumindest wird bereits 65 Jahre früher in einer Forsturkunde die bergmännische Nutzung des Berges aufgeführt.
  • Der durch die Kreuzfahrer von ihren Zügen nach Palästina mitgebrachte Aussatz, die Lepra, ist eine der großen Leiden dieser Zeit. In Italien, Deutschland und anderen Ländern entstehen gesonderte Pflegeanstalten für Lepra-Kranke, in Italien "Lazaretti" (nach Lazarus) und in Deutschland werden S.-Georgii-Hospitäler gegründet. Wernigerode nennt die Sankt-Georgii-Hospitalisten "die armen unde utsetzigen lude to sunte Jürgen von Wernigerode". Die einzige Therapie ist die Abgrenzung der Aussätzigen von den Gesunden. Deshalb liegen die S.-Georgii-Hospitäler überall außerhalb der Stadt.
  • Obwohl viele Höfe in Hasserode in den letzten Jahren aufgegeben wurden und andere verfallen, werden noch einige dem Kloster Drübeck zinspflichtige Höfe genannt. Doch auch diese verfallen in den nächsten Jahrzehnten.
  • Die Dorfkirche von Hasserode "St.Andreas" ist dem Verfall preisgegeben. Es ist davon auszugehen, dass deshalb am 11. Februar mehrere Kardinäle den Gläubigen für jeden dort zugebrachten Tag hundert Tage Ablass geben, welche diese Kirche an gewissen Festen besuchen und für diese ihre mildtätige Hand öffnen würden.