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Beiträge von Wolfgang Grothe
- Landfriedensversammlung in Braunschweig. Dem dort geschlossenen Landfriedensbund schließen sich die Wernigeröder Burgherren Conrad und Dietrich an.
- Graf Busso von Regenstein tritt als Kläger und Geschädigter gegen den Wernigeröder Grafen Dietrich auf, weil dieser ohne Ansage die Burg Regenstein überfallen und damit gegen den zwei Jahre zuvor geschlossenen Landfriedensbund verstoßen hatte.
- 22. Juli: Graf Dietrich von Wernigerode stellt sich nach Aufforderung seines Lehnsherren (des Erzbischofs von Magdeburg) einem adligen Ehrengericht (nach altgermanischer Sitte unter freiem Himmel-vermutlich bei der Stapelburg). Nach erfolgtem Schuldspruch wird Graf Dietrich als Landfriedensbrecher am gleichen Tag hingerichtet. Sein Bruder Graf Heinrich ließ ihm zu Ehren eine Sühnekapelle (Theobaldi) errichten.
- Graf Conrad zu Wernigerode gibt dem Spital, vermutlich "St. Nicolai", in Wernigerode vier Hufe Land, drei Hufe zwischen der Stadt und dem Reddeberholze und eine auf dem Marklingeröder Felde.
- In einer Urkunde vom 29. September beurkundet Graf Cord zu Wernigerode seine Entscheidungen zu Rechtsstreitigkeiten Wernigeröder Bürger und Erteilung gräflicher Lehen.
- Das 1356 erwähnte "spetal in der stad to wernigerode" wird in einer Urkunde mit der Standortangabe "Hospitalis op sente Nycolaus kerchove" genannt. Es liegt also unmittelbar neben dem Kirchhof der Sankt-Nicolai-Kirche. Besitzer und "vormunde des hospitalis" ist der Rat der Stadt.
- In Wernigerode existieren Zünfte der Bäcker und Schmiede.
- Die Grafen von Wernigerode verkaufen die Stapelburg an Bischof Ernst von Halberstadt, der aber dieselbe als Straßenschutzburg dienende Burg den Wernigerödern als Pfand überlässt.
- In der Urkunde bestätigt Graf Cord zu Wernigerode, dass der "Rat zu Wernigerode gegeben habe dem Capitel Unser Lieben Frauen zu Halberstadt 2 1/2 Hufe Landes zu Zillingen, dienst- und schossfrei, wofür er dem Rat 2 Hufe auf dem Felde zu Waterleve mit allem Zubehör, auch dienst- und schossfrei" überlassen hat.
- Der Neustädter Markt wird erstmalig genannt.
- In einer Urkunde wird "auf dem Weg nach Hasserde", vermutlich westlich des Westerntores, "Bertoldes Schapen hutten, alseme gheyt to Hartserode" erwähnt. Die genaue Lage dieser Anlage zur Erzverhüttung ist unbekannt.
- Die Herren von Hasserode sterben mit dem letzten Ludolf aus. Der Besitz von Hasserode fällt an die Grafen von Wernigerode als Lehnsherren zurück.
- Über die Einhaltung der Ordnung zur Holzgewinnung und den Holztransport in Hasserode wacht ein dem Ritter von Hasserode unterstehendes Gericht, das auf Burg Hasserode tagt. Mit dem Aussterben der Ritter wird das Gericht aus der Burg in ein Gebäude bei der (heute) "Hohe Warte" genannten Anhöhe verlegt.
- Die "Breite Straße" ist seit 1399 als durchquerende Straße in Ost-West-Richtung bekannt. Sie verbindet das "Rimbecker Tor" und das "Westerntor" und folgt dem Haupthandelsweg, der Jahrhunderte am Nordharz entlang führt.
- Die Verwandten des hingerichteten Grafen Dietrich stiften 1400 ein Sühnealtar, um für ihn die Gnade Gottes zu erbitten. Auf dem Bild kniet Dietrich vor der Muttergottes.
- Die Zunft der Leineweber wird gebildet.
- Die St. Theobaldikapelle soll als einfache gotische Sühnekapelle für den Grafen Dietrich erbaut worden sein. Sie ist aber wahrscheinlich etwas älter.
- Das älteste Wohnhaus der Stadt, ein Bau in der Hinterstraße 48 im Heideviertel, wird in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gebaut, "eine Bude, die noch als Ständerbau mit von der Grundschwelle bis zum Rähmbalken unter dem Dach durchgehenden Pfosten..."
- Bis Ende des 14. Jahrhunderts befinden sich an der Spitze der Wernigeröder Ratsversammlung nur Ritter und Personen des niederen Adels.
- In ihrem Rechtsstatus gliedert sich die Bevölkerung von Wernigerode in Ritter, Konsuln und Bürger. Neben diesen gibt es "Mitwohner", die über kein Bürgerrecht verfügen. Bis um 1400 bilden den Rat der Stadt, also die "Konsuln", die Ritter und Kaufleute. Auch das Amt des Land- und Stadtvogts wird von Rittern im Auftrag des Grafen wahrgenommen.
- Die Ritter treten in der Stadt kaum noch in Erscheinung. Die Bürgerschaft, besonders die Handwerker und Kaufleute, vertritt im Rat die Interessen der Bevölkerung. In Wernigerode hatte sich nie ein Patrizierstand herausgebildet. Als gräfliche Dienstleute verfügten die adligen Ritter in der Stadt über einen von Abgaben freien Ritterhof. Die Ritter unterstanden dem Grafen und standen ihm auch für den Kriegsdienst zur Verfügung.
- Zur "Wernigeröder Landwehr" gehört neben der "Horstbergwarte" und der "Neuen Turm-Warte" die Warte auf dem Burghügel der "Fikenburg", 600 Meter östlich von Reddeber an der Holtemme. Vermutlich war die "Fikenburg" ein Herrensitz aus Ottonischer Zeit.
- "In einem Landfriedensbündnis der Harzgrafen und Bischöfe vom 27. Oktober 1401 wird unser Brocken das erste Mal als der `Brockenberg´ bezeichnet".
- In Wernigerode gibt es ein jüdisches Quartier. 1403 wird eine "Joddenstraße" (heute Oberengengasse) erwähnt.
- Am Thumkuhlenberg wird Kobalt gefördert. Die Thumkuhle ist im Besitz des Domes zu Halberstadt (Thum=Dom; Kuhle=Tagebau).
- Aus einer Urkunde geht hervor, dass Hasserode Forstsitz des Harzwaldes bis hoch zum Brocken ist.
- Graf Conrad zu Wernigerode hat sich mit seinem Bruder Graf Heinrich geeinigt, dass sie und ihre Erben die Grafschaft nicht entfremden, versetzen, vergeben und nicht verkaufen wollen.
- Die Zunft der Fleischer (Knochenhauer) wird in einer Urkunde genannt.
- Graf Heinrich zu Wernigerode befreit alle Besitzungen des Hospital zu St. Nicolai von allen Diensten und Abgaben und nimmt das Hospital und seine Güter in Schutz.
- Graf Konrad VI. von Wernigerode stirbt.
- Die Zunft der Krämer wird gebildet.
- In einer Urkunde wird ein Bürgerholz erwähnt.
- Graf Heinrich zu Wernigerode übereignet am 29. Juni sein "hoff unde dorp Hartesrode", Hasserode, das weitestgehend wüst ist, der Stadt Wernigerode. Die Sankt Andreaskirche des Dorfes verbleibt im Besitz des Klosters Drübeck.
- Graf Heinrich zu Wernigerode verleiht am 18. Mai der Neustadt ein eigenes Stadtrecht. Kein Bürgermeister, sondern ein "Bauermeister" leitet den Rat der Neustadt.
- Das alte Wernigeröder Rathaus wird erstmals urkundlich erwähnt. Es muss jedoch bereits 1229, dem Zeitpunkt der Verleihung des Goslarschen Stadtrechts, bestanden haben, denn das war die Voraussetzung jenes Aktes.
- Erstmals wird ein "Stadtforst" erwähnt. In einer Urkunde ist vom Bürgerholz am Ahrensklint, nördlich von Schierke die Rede.
- Ab 1411 erfolgt der Umbau der Johanniskirche.
- Ein Dokument erwähnt die "Schnavenburg", vermutlich eine Rundburg auf dem Klint aus dem 10./11. Jahrhundert.
- Eine vordere, mittlere und hintere Heidestraße wird urkundlich erwähnt.Wernigeröder Zeitung und Intelligenzblatt - Nr.6, Juni 1954
- In einer Urkunde wird erwähnt, dass der Hardenberg, heute "Harburg", Eigentum der St. Theobaldi-Kapelle ist.Wernigeröder Zeitung und Intelligenzblatt - Nummer 187, 3. Vierteljahr - September 1981
- Das nordwestlich des Marktes gelegene Areal wird als "uppe de Heyde" bezeichnet und als Weide und als Standort von Hüttenbetrieben genutzt.
- Graf Heinrich zu Wernigerode übereignet dem Spital und den Siechen vor der Stadt vor dem Westerntor das Holzblek, ausgenommen die Hopfenberge und die darin liegenden Gärten.
- Der gräfliche Herrenhof in der Kochstraße muss dem König 10 Reiter und 10 Fußsoldaten zur Verfügung stellen.
- An die St. Sylvestrikirche wird ein Zins für eine Kupferhütte im Heideviertel gezahlt.