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Beiträge von Wolfgang Grothe
- In der Stadt werden 526 Häuser aufgeführt, diese sind dem Rat "schoßbar" (Steuern).
- Fünf adlige Ritter, als gräfliche Dienstleute, verfügen in der Stadt über einen Ritterhof, einen von Abgaben freien Hof.
- Die Bürger sind in 30 Rotten zur Bewachung der 30 Türme aufgeteilt.
- Die Gesamtbevölkerung liegt bei 2630 Seelen.
- In Hasserode wird eine erste Zeche mit Schmelzhütte erwähnt.
- Der Name "Minsleben" taucht erstmalig in der heute üblichen Schreibweise auf. (nach Minislavus - Minisleva - Minisleiven - Minsleve - Meinsleve - Minisle)
- "Öskenrode" (Nöschenrode) hat "89 Familienhäupter", darunter 79 Hausbesitzer, sechs "auf der freien Seite, vier bei S. Theobaldi" zur Stadt Wernigerode gehörig.
- Für die St.Johannis-Kirche wird eine im 13. Jahrhundert gegossene Glocke vom Münzenberg (Quedlinburg) gekauft. Die Glocke zeichnet sich noch heute durch einen schönen Klang aus.
- Statt Hardenberg, seit 1352, wird die heutige Harburg jetzt Harenberg genannt und befindet sich im Besitz von St. Silvestri. 1660 ändert sich der Name in Harenburgsberg.Wernigeröder Zeitung und Intelligenzblatt - Nummer 187, 3. Vierteljahr - September 1981
- Die Chronik eines "Thurnierbuches" aus dem Jahr 1566 nennt "Waringrode" (Wernigerode) im historisch zutreffenden Zusammenhang der Reiterübungen Heinrichs I. mit seinem Heer im Kampf gegen die Hunnen, eingefügt in die Reihe der Ortschaften, die nachweislich zu dieser Zeit bestanden, Goslar, Quedlinburg, Nordhausen, Braunschweig, Magdeburg und Halberstadt.
- Ein Nachweis belegt die Neuanlage eines Tiergartens durch den Grafen Albrecht Georg, der jedoch ab 1615 wieder verfällt.
- Eine erste Orgel in der Johanniskirche ist überliefert.
- Bürgermeister und Rat zu Wernigerode bekunden, dass die Grafen zu Stolberg 8000 Goldgulden schuldig geworden sind, die durch die Erbschaft an seinen Schwiegersohn Chistoph Heufener und seinen Kindern gekommen sind. Wegen der vertagten Zinsen ist ein Vertrag abgeschlossen worden über 17000 Gulden zu 20 Mariengroschen.
Stadtarchiv Wernigerode - Findbuch zum Bestand - WR/I/I/C/21
- Im Grubenrevier "Aufgeklärtes Glück" (Stollen am Braunen Wasser) wird mit dem Abbau von Erzen begonnen. Die Haupterzmineralien sind Cobald- und Nickelarsenide.
- Am 7. November bekunden die Grafen zu Stolberg und Wernigerode, dass ihnen der Rat zu Wernigerode das Haus des Christopf von Leipzig bei der Sylvestrikirche überlassen hat.
- Die gräfliche Sägemühle am Beerberge wird erwähnt, deren Anlegung der Rat zu Wernigerode "gegen Revers" gestattet hat.
- Eine Apotheke an der Stelle der späteren "Rathsapotheke" wird erwähnt. Sie ist die älteste Apotheke Wernigerodes und versorgt nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die umliegenden Ortschaften. Eine andere Quelle nennt das Jahr 1574.
- Ein ungewöhnliches Unwetter geht über Hasserode nieder, wie es seit Jahrzehnten nicht geschehen war.
- Der Rat der Stadt beruft erstmalig einen "Physikus" als Stadtarzt, den "Doktor der Medizin Leonhard Arnylius". In den früheren Jahrhunderten übten Kurpfuscher und Quacksalber das medizinische Handwerk aus.
- Die Grafen Albrecht und Georg erlassen ein "Apothekenprivilegium".
- Ab 1580 beginnt in Hasserode am Pieperberg, in der Goslarschen Gleie und am Bielstein ein lebhafter Bergbau. So wird u.a. Kupfererz in den Bergwerken Gottesgabe, Heilige Dreifaltigkeit, St. Georg, Gottesgnade und St. Michaelis abgebaut.
- Im Alter von 74 Jahren verstirbt Gräfin Juliana von Nassau-Dillenburg, geb. Gräfin zu Stolberg-Wernigerode. Ihr ältester Sohn war Wilhelm von Oranien, der als siegreicher Heerführer auf Seiten der Niederländer im Unabhängigkeitskampf gegen Spanien das Fürstentum Oranien erbt. Juliana gilt als Stamm-Mutter des späteren holländischen Königshauses.
- Nach einem schweren Unwetter setzt ein Glaser "ufm Haus Harssrode" 140 Fensterscheiben neu ein, was auf die stattliche Größe der Burg schließen lässt.
- "Bürgermeister und Rath beider Städte" zu Wernigerode beschließen die Anlage einer Apotheke ("Raths-Apotheke"), nachdem die Genehmigung durch das schützende Privileg der regierenden Grafen Albrecht Georg und Wolfgang Ernst zu Stolberg-Wernigerode erlangt war.
- Das im 15. Jh. gebaute Bürgerhaus (Oberpfarrkirchhof 13) wird aufgestockt. Bauherr ist Dietrich von Gadenstedt (gräflicher Schlosshauptmann). Das noch heute als Gadenstedtsches Haus bezeichnete Haus gehört zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
- Das Haus Breite Straße 4, heute Café Wien, wird gebaut und als Branntweinbrennerei genutzt.
- Auf dem Galgenberg werden am 17. Juli vier angebliche Hexen verbrannt, denen auf dem Schloss unter Folter ein "Geständnis" abgezwungen wurde. Graf Wolfgang Ernst hatte persönlich angeordnet, Mette Fliß, eine der Beschuldigten, "mit Schärfe" zu befragen. Wie bei jeder Hexenverbrennung wird, um der abschreckenden Wirkung willen, ein Volksschauspiel abgezogen.
- Die heutige Sägemühlengasse wird 1583 erstmals als "Gasse nach der Papiermühle" erwähnt.
- Das Sankt-Johannis-Hospital in der Wernigeröder Neustadt wird erbaut. Die Jahreszahl 1583 ist über der Eingangstür in Holz geschnitten. Sowohl das Johannis-Hospital als auch das Georgi-Hospital haben das Recht, in der Stadt, als auch in den Dörfern der Grafschaft, nach einem geregelten Umgang Gaben einzusammeln.
- Der inhaltlich 1584 in reinem Renaissancestil erbaute Bürgermeister - Erker am Rathaus stammt vermutlich von einem anderen Gebäude. Wann und von wo er an die Rathausfront umgesetzt wurde, und welche ursprüngliche Rolle er spielte, ist unbekannt. Am Vorgängerbau des Rathauses kann er noch nicht gestanden haben, denn dieser brannte 1528 ab.
- Der Rat zu Wernigerode wendet sich am 25. Januar in einem Schreiben mit einer Bitte um Unterstützung an den Kurfürsten zu Brandenburg. Der "Comptur zu Langeln und andere Ordensverwandte haben sich zusammengeschlagen" um die Stadt Wernigerode zu überfallen.
- Am 13. Juni verstirbt im Alter von 75 Jahren in Wernigerode Dietrich von Gadenstedt. 49 Jahre stand er als gräflich-stolbergischer Stadthauptmann im Dienst der Grafen von Stolberg. Bereits hochbetagt ließ er sich ein repräsentatives Wohnhaus am Oberpfarrkirchhof für sich und seine Familie bauen.
- Gründung der fürstlichen Bibliothek durch Graf Wolfgang Ernst.
- In Wernigerode sollten drei Zauberinnen durch wilde Tiere zur Richtstätte geschleift werden. Sie werden dann aber zum einfachen Feuertod begnadigt.
- Bürgermeister und Ratsmänner zu Wernigerode und Johann und Heinrich Lutterot verpachten ihre Papiermühle vor dem Westerntor über der Ratssägemühle an Hans Rettmer auf 20 Jahre für 70 Taler. Die eine Hälfte bekommt der Rat, die andere die Gebrüder Lutterot.
- Das Wernigeröder Schloss wird dauerhafter Sitz der Stolberger Grafen durch Wolfgang Ernst.
- Es existieren fünf Adelshäuser als Freihäuser.
- Am 11. April bestätigt und beruft der Graf zu Stolberg den Magister Andreas Schoppius, Pfarrer zu Eisleben, zum Pfarrherrn an der Kirche St Sylvestri und Georgii.
- In diesem Jahr wird unter der Regierung des Grafen Wolfgang Ernst das Dorf Schierke gegründet. Dies gilt als Geburtsstunde des Ortes. Im selben Jahr wird in Schierke eine Sägemühle gebaut.
- Die jüdische Bevölkerung wird aus der Stadt und der Grafschaft ausgewiesen. Davor waren sie in der Oberengengasse angesiedelt. Vermutlich finden sie in Halberstadt und Derenburg Aufnahme.
- Der Graf verfügt, dass alle Juden Wernigerode zu verlassen haben.
- Kaiser Rudolf hebt die Reichsacht gegen die Grafen von Wernigerode auf.
- Am "Neuen Turm" wird der "Amtsschößer" Mathias Queck in Gegenwart des Grafen bestätigt. Stets erscheint die "Neue Turmwarte" als Stätte offizieller Rechtshandlungen.
- Pestepidemien in Wernigerode. In einem zeitgenössischen Dokument heißt es: "Deßgleichen war im Sommer" (vermutlich 1598) "die Pest gar starck zu Wernigeroda." Von 2500 Einwohnern raffte die Pest ca. 1800 hinweg.
- Am 6. Juni wird als Opfer der Hexenverfolgung Katharina Bernburg als angebliche Kindermörderin zur Zeit der Regierung des Grafen Wolf Ernst auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Insgesamt sterben in der Zeit von 1521 bis 1665 als Folge von Hexenprozessen in Wernigerode 52 Personen (nach anderen Quellen 47), davon 43 Frauen auf dem Scheiterhaufen.
Dr. von Gynz-Rekowski "Hexenprotokolle aus der Grafschaft Wernigerode" - Hexenprotokolle aus der Grafschaft Wernigerode